Zusammenfassung
Mit der Entwicklung von Beratungsleistungen wie Psychotherapie oder Coaching ging auch immer die Frage nach der Verfasstheit der Berater einher. Wie müssen sie mit ihren eigenen Bedürfnissen den geforderten und den Begrenzungen ihrer Selbstbeobachtung umgehen?
Das Spektrum reicht von einer umfangreichen Lehranalyse innerhalb der Psychoanalyse mit bis zu fünf Sitzungen pro Woche, offiziell mindestens 22 Wochen. Es gibt jedoch genügend Lehranalysen, die weit über tausend Stunden dauern auch das Gegenteil findet sich, komplette Ablehnung jeglicher Selbstreflexion. Immerhin lehnte ein so bekannter Psychotherapeut wie Victor Frankl jegliche Form der inszenierten Selbsterfahrung kategorisch ab. In der Darstellung systemischer Konzepte findet sich je nach Ausformung der eigenen Praxis ebenfalls ein breites Spektrum an Vorgehensweisen. Dies ist in Anbetracht der theoretischen Prämissen auch zu erwarten. Insbesondere Ausbildungscurricula, die ein hohes Stundenkontingent an Lehranalyse oder Selbsterfahrung verlangen, sehen sich oft heftigsten Pros und Kontras ausgesetzt (von Drigalski 2003). Bateson (1976) stellte generell kritische Fragen hinsichtlich des Konstruktes Selbst. Es wird deutlich, Praxiskonzepte mit systemtheoretischem Hintergrund stehen hier vor einer interessanten Herausforderung. Die Notwendigkeit von Selbsterfahrung referiert auf völlig andere Zusammenhänge und kann nicht ohne weiteres übernommen werden.
Innerhalb von Coaching-Ausbildungen (auch DBVC anerkannten Ausbildungen) gibt es hierzu in der Community der Lehrenden keine allgemein anerkannten Standards. Der folgende Beitrag schildert ein Rahmenkonzept zur Selbstbeobachtung innerhalb einer Ausbildungsgruppe, der systemtheoretische Annahmen zugrunde liegen.
Es handelt sich um einen Werkstattbericht der seit mehr als zehn Jahren erprobt und entwickelt wurde.
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Bateson, G. (1976). Ökologie des Geistes. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
von Drigalski, D. (2003). Blumen auf Granit. Berlin: Anti Psychiatrie Verlag.
von Glasersfeld, E. (1997). Wege des Wissens. Heidelberg: Carl Auer Verlag.
Luhmann, N. (1989). Reden und Schweigen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Maturana, H. R. & Varela, F. J. (1987). Der Baum der Erkenntnis. Bern: Scherz-Verlag.
Schmidt, S. J. (2012). Lehren der Kontingenz. Münster: Westphalen LIT Verlag, Dr. W. Hopf
Schwertl, W. et al. (1998). Systemische Reflexionen zur Sucht – Das Frankfurter Modell. In W. Schwertl (Hrsg.), Sucht in systemischer Perspektive. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
van de Wetering, J. (2004). Der leere Spiegel. Hamburg: rororo.
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Schwertl, W. (2016). Verantwortung, Entwicklung, Reflexion, Bewegung: Selbstbeobachtung mit V.E.R.B.. In: Kommunikative Kompetenz im Business-Coaching. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11256-1_8
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