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Anti-Diskriminierungs-Pädagogik

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Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

Zusammenfassung

Antidiskriminierungspädagogik ist ein Begriff, der sich auf das Erreichen von (gesellschaftlicher oder milieu-spezifischer) Gleichheit entweder in der Schule oder durch die Schule durch Pädagogik bezieht. Diese beiden Bedeutungen werden hier in ihrer historischen Ableitung, ihren theoretischen Voraussetzungen und ihren wesentlichen Kritikpunkten dargestellt.

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Notes

  1. 1.

    Offenbar spielen die Empfehlungen und Beschlüsse der Europäischen Union und des Europarats, die ja in der Bildungspolitik keine direkten Entscheidungskompetenzen besitzen, gleichwohl eine bedeutende Rolle bei der Implementierung bildungspolitischer und pädagogischer Ansätze. So auch in Bezug auf die „Intercultural education“. Siehe Faas et al. (2014).

  2. 2.

    Zu ähnlichen Ergebnissen kommt man auch, wenn man beispielsweise die Diagnostizierung des „Sonderpädagogischen Förderbedarfs“ dort untersucht, wo Zuwandererfamilien deutlich seltener sind als in Bielefeld, etwa in Sachsen. In einer kleinen Untersuchung haben Daniel Schmidt und Johannes Kiess die Vermutung angestellt, dass die ausgeprägte Separierung angeblich defizitärer Kinder auf Förderschulen durch die Einbeziehung der „Umwelt“ in die Begutachtung zu einer Risikoeinschätzung führt: Das Kind sei dann nicht behindert – so erklärten ihnen zwei Entscheiderinnen im Interview –, aber von Behinderung bedroht (weil es zum Beispiel aufgrund der sozialen Stellung der Eltern zu einer Risikogruppe gehört). Während das medizinische Paradigma Verhaltensweisen und Lernschwächen medikalisiert hat, ökologisiert das sozialpädagogische Paradigma solche Verhaltensweisen und Schwächen und weitet damit die Begründungszusammenhänge der Diagnostikexpertinnen aus. Die einzige Lösung des Problems (dass Schülerinnen und Schüler der Förderschulen in der Regel letztlich ohne jeden Abschluss dastehen) bestünde in konsequenter Inklusion statt Separierung. (Kiess und Schmidt 2012)

  3. 3.

    Vergleiche etwa die exemplarischen Strategien bei (Gomolla 2010, S. 85–89).

  4. 4.

    Ein Beispiel dafür ist der aus dem Projekt hervorgegangene Band von Liebscher und Fritzsche (2010).

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Schmidt, D., Pates, R. (2017). Anti-Diskriminierungs-Pädagogik. In: Scherr, A., El-Mafaalani, A., Yüksel, G. (eds) Handbuch Diskriminierung. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10976-9_42

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-10975-2

  • Online ISBN: 978-3-658-10976-9

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