Zusammenfassung
Sendungen mit Hörerbeteiligung sind ein wichtiger Bestandteil aller Radio‐Programme. Das Internet als großes Diskussionsforum hat dem keinen Abbruch getan – sondern es im Gegenteil sogar befruchtet. Auch, weil sich Hörer im Radio mit ihrer eigenen Stimme und mit Namen äußern. Anonymes »Abkotzen«, wie häufig im Netz, gibt es nicht (s. unten).
Das Ziel der Hörerbeteiligung:
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Radio soll nicht nur Einbahnstraße vom Sender zum Hörer sein.
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Radio soll hörernah sein.
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Die Hörer‐Sender‐Bindung soll verstärkt werden.
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Hörerbeiträge sollen das Programm bereichern und interessanter machen.
Auch ein Risiko kann Hörerbeteiligung per Telefon sein. Ein Programm wird nicht zwangsläufig attraktiver, wenn Hörer daran mitwirken – gelegentlich ist das Gegenteil der Fall. Zum Beispiel, wenn sich Hörer‐Fragen wiederholen, zu speziell und abwegig sind oder Hörer‐Meinungen völlig abstrus sind. Hörer sollten nicht pöbeln, Dialekt nur so stark sprechen, dass man sie auch verstehen kann. Eloquenz darf nicht zur verbalen Sender‐Besetzung werden, Unsicherheit und Schüchternheit nicht zu Langeweile, zu überlangen Pausen und Gestotter führen. Gegen solche Risiken wollen sich die Redakteure in streng formatierten Begleitprogrammen absichern und senden Hörer‐Anrufe kaum noch live (vgl. Beitrag »Formate für Begleitprogramme«).
Mit Hörern reden ist etwas ganz anderes als von den Hörern reden. Die anonyme Masse (»die Hörer«) löst sich dabei auf in einzelne Menschen (vgl. »Beitrag Moderatoren‐, Reporter‐, Kollegen‐ und Hörer‐Gespräch«).
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Buchholz, A. (2017). Hörerbeteiligung. In: von La Roche, W., Buchholz, A. (eds) Radio-Journalismus. Journalistische Praxis. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10796-3_39
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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