Zusammenfassung
Dieser Beitrag widmet sich YouTube-Videos, indem diese – nach einer kurzen Darstellung der Geschichte und aktuellen Relevanz von YouTube – als Vertreter verschiedener Genres verstanden werden. Insbesondere vor dem Hintergrund der Popularität nutzergenerierter YouTube-Videos sowie der unterschiedlichen Genre-Eigenschaften, ihrer Rezeptionsästhetik und ermöglichten Rezeptionsweisen eröffnet der Beitrag eine filmsoziologische Diskussion von YouTube-Videos.
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Notes
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Zugleich wurden aber auch für die Filmsoziologie höchst relevante Ansätze und Methoden generell nicht nur anhand des Spielfilms entwickelt; etwa das Encoding/Decoding-Modell von Hall (vgl. den Beitrag Filmsoziologie und Diskursanalyse von Geimer in diesem Band).
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Zwar bestehen mittlerweile auch YouTube-Präsentationen von Nachrichtenorganisationen (May 2010), allerdings sind die (bislang) eher zu vernachlässigen; schon weil diese ihre Videos auch auf ihren Homepages anbieten können oder entsprechend verlinken können.
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Vgl. zum Prozess der fortschreitenden Kommerzialisierung von YouTube Vonderau (2016).
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Die Untersuchungsmethoden umfassten sowohl qualitative als auch quantitative Verfahren der Datenerhebung anhand von Online-Feldbeobachtungen, Leitfaden-Interviews mit Kanal-Betreibenden sowie Kanal-Zuschauenden, Inhaltsanalysen von Videos und von Videokommentaren (Döring 2015b).
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Geimer, A. (2021). YouTube-Videos und ihre Genres. In: Geimer, A., Heinze, C., Winter, R. (eds) Handbuch Filmsoziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10729-1_95
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