Zusammenfassung
Mit der Plattform Wikileaks haben sich neue Möglichkeiten, Öffentlichkeit zu erzeugen, gebildet, die im Zuge der Veröffentlichung der US-Botschaftsdepeschen im Jahr 2010 unter dem Aspekt einer neuen Gefahr der totalen Öffentlichkeit thematisiert wurden. Diese ähnelt der Utopie eines Potentials der Emanzipation von der Macht der Selektion der klassischen Nachrichtenproduktion. Dieser an Massenmedien gerichteten Kritik an der sozialen Asymmetrie der Kommunikation, der damit verbundenen Macht der Selektion und der Form, die Information als Öffentliche annimmt, korrespondiert auf Seiten Wikileaks ein Problem in der Erzeugung von Glaubwürdigkeit und Aufmerksamkeit wie auch der fehlenden Aufb ereitung der Daten. Durch die Lösung dieser Probleme in der Selektion erweisen sich Nachrichten als zentrale Instanzen der Strukturierung des öffentlichen Diskurses gerade unter den Bedingungen der Internetkommunikation.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Akrap, D. (2010). Aus der Gefahrenzone bringen. Taz, 9361 (4.12.2010), 29
Arnold, K. (2008). Qualität im Journalismus – ein integratives Konzept. Publiz. 53: 488–508
Assange, J. (2006). Conspiracy as Governance. Frankfurt Friends of Wikileaks. http://ffmfowl.de/?page_id=450. Zugegriffen: 30.Juni 2014
Baudrillard, J. (1972). Requiem für die Medien. In Ders. (Hrsg) Kool Killer oder der Aufstand der Zeichen. Berlin: Merve, 83-118
Bosshart, S.; Schönhagen, Ph. (2011). Kollaborative Nachrichtenproduktion durch Laien: was leistet der sogenannte Citizen Journalism im Internet? In Wolling, J.; Will, A.; Schumann, C. (Hrsg) Medieninnovationen. Konstanz: UVK, 61–81
Brecht, B. (1932/2008). Der Rundfunk als Kommunikationsapparat. Rede über die Funktion des Rundfunks. In Pias C. u. a. (Hrsg) Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard. München: DVA, 259-263.
Clauss, U. (2010). Das Netz des Anarchisten. Die Welt (30.11.2010), 2.
Domscheit-Berg, D. (2011). Inside Wikileaks. Meine Zeit bei der gefährlichsten Webseite der Welt, Berlin: Econ.
Engesser, S.; Krämer, B.; Ammann, I. (2010). Bereichernd oder Belanglos? Der Nachrichtenwert partizipativer Pressefotografie im Boulevardjournalismus. Publiz. 55: 129–151
Engesser, S.; Wimmer, J. (2009). Gegenöffentlichkeit(en) und partizipativer Journalismus im Internet. Publiz. 54: 43–63.
Enzensberger, H. M. (2008). Baukasten zu einer Theorie der Medien. In: Pias C. u. a. (Hrsg) Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard. München: DVA, 264–277.
Gaus, B. (2010). Die verstummte Welt. Taz, 9357 (30.11.2010), 3.
Gerhards, J., Schäfer, M. S. (2007). Demokratische Internet-Öffentlichkeit? Ein Vergleich der öffentlichen Kommunikation im Internet und in den Printmedien am Beispiel der Humangenomforschung. Publiz. 52: 210-228.
Kielinger, T. (2010). Amerikas Verwundbarkeit. Die Welt vom 1.12. 2010, 3.
Kister, K. (2010). Totale Öffentlichkeit. Süddeutsche Zeitung (4.12.2010), 4.
Kreye, A. (2010). Die Daten sind frei. Süddeutsche Zeitung (30.11.2010), 11.
Leyendecker, H. (2010). Verrat am Verrat. Süddeutsche Zeitung (04.12.2010), V2/1.
Malzahn, C. C. (2010). Ab nach Guantánamo? Die Welt (2.12.2010), 1.
Möllers, Ch. (2011). Zur Dialektik der Aufklärung der Politik. In Geiselberger, H. (Hrsg) Wikileaks und die Folgen. Die Hintergründe. Die Konsequenzen. Berlin: Suhrkamp, 193-200.
Moorstedt, M. (2011). Der Skandal im Datenhaufen. Ein Selbstversuch. In Geiselberger, H. (Hrsg) Wikileaks und die Folgen. Die Hintergründe. Die Konsequenzen. Berlin: Suhrkamp, 128–133.
O.V. (2010) Schräge Übersetzung. Süddeutsche Zeitung (01.12.2010), 8.
O.V. (2010) Die Bombe. Frankfurter Allgemeine Zeitung (30.11.2010), 35.
Richter, N. (2010). Gefährliches Geschwätz. Süddeutsche Zeitung (29.11.2010), 4.
Rössler, P. (2002). Viele Programme, dieselben Themen? Vielfalt und Fragmentierung: Konvergenz und Divergenz in der aktuellen Berichterstattung – eine Inhaltsanalyse internationaler TV-Nachrichten auf der Mikroebene. In Imhof, K.; Jarren, O.; Blum, R. (Hrsg) Integration und Medien. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 148–167.
Posener, A. (2010). Julian Assange und das Wesen des Verrats. Die Welt (9.12.2010), 23.
Sattar M, Löwenstein S, Carstens P (2010) Vertrauliches, Geheimes und streng Geheimes. Frankfurter Allgemeine Zeitung (30.11.2010), 3.
Schönbach, K. (2005). „Das Eigene im Fremden“. Zuverlässige Überraschung. Eine wesentliche Medienfunktion? Publiz. 50: 344–352.
Schulze, G. (2010). Lob der Diskretion. Die Welt (10.12.2010), 2.
Schulz, W. (1990). Die Konstruktion von Realität in den Nachrichtenmedien. Analyse der aktuellen Berichterstattung. Freiburg (Breisgau) u. a.: Alber.
Steinfeld, T. (2010). Enthüllt. Süddeutsche Zeitung (8.12.2010), 11.
Stürmer, M. (2010). www. Verrat. Die Welt (29.11.2010), 3.
Wergin, C. (2010) Freiheit braucht Verantwortung. Die Welt (30.11.2010), 1.
Weichert, S. A. (2004). Zwischen Sensationslust und Chronistenpflicht. Journalismus in den Fängen des Terrors. Medienheft (21.06.2004), 1–9.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Beyrle, J. (2016). „Neue“ und „alte“ Öffentlichkeiten. In: Fromme, J., Kiefer, F., Holze, J. (eds) Mediale Diskurse, Kampagnen, Öffentlichkeiten. Medienbildung und Gesellschaft, vol 32. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10526-6_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-10526-6_6
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-10525-9
Online ISBN: 978-3-658-10526-6
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)