Zusammenfassung
Endoskopie ist per se keine neue Technik, sondern eher ein technisches Hilfsmittel, um ein operatives Ziel zu erreichen. Der gegenwärtig hohe Grad an Spezialisierung und die bis dato eher geringe Breitenverfügbarkeit des Equipments erschweren im MKG-chirurgischen Fachgebiet bislang eine objektive Bewertung hinsichtlich der Kosten-Nutzeneffizienz sowie des Outcome der endoskopischen im Vergleich zu konventionellen offenen Verfahren. Trotz zahlreicher Arbeiten, die über innovative Techniken berichten, bewegt sich das Evidenzniveau der verfügbaren Literatur meist auf der Ebene der Fallberichte oder Expertenmeinungen. Größere multizentrische Studien sind wegen des hohen Spezialisierungsgrades der Eingriffe und der damit verbundenen Verfügbarkeit des aktuellen Instrumentariums nur erschwert realisierbar. Hierbei ist außerdem zu bedenken, dass bei allen endoskopischen Operationen eine deutliche Lernkurve durchlaufen wird, auch darf der logistische Aufwand (apparative Ausstattung, intraoperatives Handling unter Sterilkautelen, Instrumentenaufbereitung etc.) keinesfalls unterschätzt werden. Unter den gegenwärtigen, finanziell restriktiven Rahmenbedingungen im deutschen Gesundheitswesen kann somit die Problematik der Refinanzierung für Wechsel von konventionell offenen auf endoskopische Techniken nicht außer Acht gelassen werden. Gleiches gilt auch für die kostenintensive Umstellung auf dafür erforderliche Geräte gemäß aktuellem technischen Stand (z. B. HD-Technologien). Insofern wird sich unter primär medizinischen Gesichtspunkten die Indikation für den Einsatz des Endoskops immer an der Frage messen lassen müssen, ob das operative Ergebnis entweder deutlich verbessert oder aber das Erreichen des Ziels spürbar vereinfacht, beziehungsweise im Idealfall überhaupt erst ermöglicht wird. Im Hinblick auf die aktuell knappen Ressourcen im Gesundheitswesen sollte außerdem belegt werden, inwieweit die mit endoskopischen Techniken verbundenen Investitionen für Kliniken und Krankenhausträger durch entsprechende Investitionsrückläufe, wie z. B. Steigerung der Qualität der Versorgung, Diagnostik, Patientensicherheit usw. abgebildet werden können.
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Neff, A. (2015). Fazit und Ausblick. In: Endoskopische Verfahren in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. essentials. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10485-6_11
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