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Das Objekt des Begehrens im Betrug (Boccaccio, Crébillon fils) (2001)

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Identifikation, Begehren, Gewalt
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Zusammenfassung

Was ist die Beziehung von Liebe und Betrug? Das umfangreiche Buch von Manfred Schneider, das genau diesen Titel trägt, geht von der These aus, dass die Sprache der Liebe ihrem Wesen nach eine betrügerische Sprache ist. Dieser Gedanke wird in verschiedenen Richtungen entwickelt; im Zentrum steht der Gedanke, dass Verlangen durch Illusionen, also durch Täuschungen, erzeugt wird und Illusionen erzeugt. Das Buch beschreibt die Versuche der Sophisten, Platoniker, Christen und anderen Vertreter der Vernunft bis hin zu den New-Age-Propheten, die Liebe in Sprachen der Wahrheit zu fassen.

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Notes

  1. 1.

    Schneider (1992): Liebe und Betrug.

  2. 2.

    Ebd., 434.

  3. 3.

    Lacan (1966): Écrits, 849.

  4. 4.

    Lacan (1998): Le séminaire livre V [1957–1958], 195: „Je vous fais remarquer qu’en tant qu’il est viril, un homme est toujours plus ou moins sa propre métaphore“.

  5. 5.

    Boccaccio (1951) [ca. 1350]: Il Decameronee, 337: „[…] egli si troverà aver messo l’ussignuolo nella gabbia sua e non nell’altrui“.

  6. 6.

    Ein Beispiel dafür ist Ghismonda aus der ersten Novelle des vierten Buchs, von der noch später die Rede sein wird.

  7. 7.

    Boccacio (1951 [ca. 1350]): Il Decamerone, 453: „[…] di quello che le giovani donne prendono più piacere io vivo poco contenta“.

  8. 8.

    Scudéry (1654/1660): Clélie. Histoire Romaine Livre III tome 2, 1202–1370.

  9. 9.

    Das ist sehr ungenau ausgedrückt. Groupies, die mit Popstars ins Bett gehen, werden belächelt; wenn eine Frau einen Mann liebt, weil er fantasievoll und engagiert ist, finden wir das eher normal. Der entscheidende Unterschied besteht wahrscheinlich darin, ob wir das System der Werte von innen oder von außen betrachten. Das bedeutet dann auch, dass die beiden Typen der Konstruktion von Begehrenspositionen, die wir unterschiedlichen Momenten einer Entwicklungslogik zuschreiben, in unserer Kultur nebeneinander existieren.

  10. 10.

    Crébillon fils (1977 [1736/1738]): Égarements du coeur et de l’esprit, 236–258.

  11. 11.

    Marivaux (1969 [1734/1735]): Le Paysan parvenu, 221 ff.

  12. 12.

    Diese Form der Täuschung gibt es auch bei Boccaccio, zum Beispiel in der zitierten Novelle IV 2, in der der Mönch Madonna Lisetta als Erzengel Gabriel verführt. Hier ist Kuriosität, was später ein zentrales Problem wird.

  13. 13.

    Die Problematik, die daher rührt, dass die soziale Ordnung sich auf das richtige Begehren der Frauen stützt, ist von Lacan ausführlich diskutiert in den Sitzungen über Hamlet im Seminar VI. Lacan: Le séminaire livre VI, Le désir et son interpretation (1958–1859). Teilweise veröffentlicht in Ornicar? Bulletin périodique du champ freudien 1981–1983 (Bd. 25/1982). Sie wird schon in den frühen Diskussionen über die höfische Liebe angesprochen, zum Beispiel in Chrétiens Yvain, in der erotischen Literatur des 19. Jahrhunderts nimmt sie, wie zu erwarten, einen großen Raum ein, zum Beispiel bei Barbey d’Aurevilly.

  14. 14.

    Das ist trivial. Dass man es sagen muss, zeigt wieder einmal, dass es in der Geschichtsschreibung zur Geschlechterbeziehung keine zusammenhängende Diskussion und daher auch keinen Diskussionsstand gibt.

  15. 15.

    Zum Beispiel in dem einflussreichen Werk von Georges Duby.

Literatur

  • Boccaccio, Giovanni. 1951. Il Decamerone [ca. 1350], Hrsg. Angelo Ottolini. Milano.

    Google Scholar 

  • Crébillon fils. 1977. Les Égarements du coeur et de l’esprit, Hrsg. René Etiemble. Paris (Erstveröffentlichung 1736/1738).

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  • Lacan, Jacques. 1966. Écrits. Paris.

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  • Lacan, Jacques. 1982. Le séminaire livre VI, Le désir et son interprétation [1958–1859]. Teilweise veröffentlicht in Ornicar? Bulletin périodique du champ freudien 1981–1983 (Bd. 25).

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  • Ders. 1998 . Le séminaire livre V: Les formations de l’inconscient [1957–1958], Hrsg. Jacques-Alain Miller. Paris.

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  • Marivaux, Pierre Carlet de Chamblain de. 1969. Le Paysan parvenu, Hrsg. F. Deloffre. Paris (Erstveröffentlichung 1734/1735).

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  • Schneider, Manfred. 1992. Liebe und Betrug. Die Sprachen des Verlangens. München.

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  • Scudéry, Madeleine de. 1654/1660. Clélie. Histoire Romaine. Paris.

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Waltz, M. (2020). Das Objekt des Begehrens im Betrug (Boccaccio, Crébillon fils) (2001). In: Rytz, J. (eds) Identifikation, Begehren, Gewalt. Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10414-6_16

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-10413-9

  • Online ISBN: 978-3-658-10414-6

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