Zusammenfassung
Stadt war und ist ein komplexes Geflecht einer Vielfalt der Beziehungen, die im Laufe der Geschichte vor allem in der Nähe der Wohnungen und Häuser der Menschen stark eingeschränkt wurden. Wenn die Rolle der Stadt als „Stätte der Produktion von Neuem“ und als „Plattform des Austausches“ eingefordert wird, braucht es eine Stärkung der inneren Netzwerke. Die Orte sind mehr und mehr zu Archipelen, Gruppen kleinster und kleiner Inselchen verkommen, zwischen denen, um im Vergleich zu bleiben, der Automobilverkehr die Rolle des Wassers und der Abgrenzung spielt.
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Notes
- 1.
Ein Archipel ist nach dem Lexikon Brockhaus Enzyklopädie, 19. Aufl. (1987, S. 81) eine Gruppe von Inseln. Der Begriff geht wohl auf den Begriff Archipelagos für die zwischen Griechenland und Kleinasien gelegenen kleinen und kleinsten Inseln zurück, zwischen denen sich große Wasserflächen befinden. Dies Bild erinnert sehr stark an die heutige Stadt, wenn man sich das Wasser als die Verkehrsflächen des Automobilverkehrs vorstellt. Wahrscheinlich war und ist das Meer bei den klassischen griechischen Archipelen sogar leichter zu überqueren.
- 2.
Vgl. Twickel, C. 2010, S. 20.
- 3.
Vgl. etwa Juli Zeh: „Stop“, unterbreche ich F., „erzähle mir nichts von der Einleitung des Postkapitalismus durch Internetkommunikation. Daran glaube ich, wenn die erste open‐source‐Bäckerei in meiner Nachbarstadt eröffnet hat.“ Zeh, J. 2010, S. 24.
- 4.
Vgl. hierzu auch Feldtkeller, A. 1994, S. 168. Feldtkeller vergisst allerdings in seinen Ausführungen die Straße als direktes Umfeld des Wohnens.
- 5.
Vgl. auch Feldtkeller, A. 1994, S. 168.
- 6.
Vgl. Holzapfel, H. 2010.
- 7.
Das ist auch in Deutschland einer der Hauptpunkte, die dazu führten, dass große Bahnhofsprojekte oder neue Superschnellbahnen mittlerweile in der Bevölkerung eher auf ein negatives Echo stoßen. Vgl. die Proteste zu dem Bahnhofsprojekt Stuttgart 21.
Literatur
Brockhaus Enzyklopädie, 19. Aufl. Gütersloh 1987.
Feldtkeller, Andreas: Die zweckentfremdete Stadt: Wider die Zerstörung des öffentlichen Raums. Frankfurt am Main 1994.
Holzapfel, Helmut: Ich lieb ihn sehr, den Kreisverkehr. In: AG Freiraum und Vegetation (Hg.); Notizbuch 78 der Kasseler Schule – Altmark-Reise Ackerbrachen. Kassel 2010.
Twickel, Christoph: Gentrifidingsbums oder eine Stadt für alle. Hamburg 2010.
Zeh, Juli: Das Prinzip Gregor. In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte „Weg zum Glück“, Bonn November 2010, S. 20–23.
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Holzapfel, H. (2016). Brücken in die Archipele – neue Netze schaffen. In: Urbanismus und Verkehr. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10045-2_5
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