Zusammenfassung
Niklas Luhmann beansprucht eine politiktheoretische Innovation für sich: Der Konstruktivismus seiner Systemtheorie verweise auf den Umstand, dass sich die Gesellschaft in selbstbezüglichen Subsystemen organisiere. Kant, Habermas und die ganze Tradition der normativen Demokratie- und Legitimitätstheoretiker versuchten ausgehend von der Bestimmung des Wesens des Politischen und von Gesellschaftsvertragstheorien oder sonstigen Geltungsansprüchen die Politik in die Lage zu versetzen, möglichst sinnvoll die Gesamtgesellschaft zu strukturieren. Dieses Vorhaben legt Luhmann mit der systemtheoretischen Grundannahme „Es gibt soziale Systeme“ und ihrer Erklärung ad acta:
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„Von einem sozialen System kann man nur sprechen, wenn und soweit das System sich von seiner Umwelt unterscheiden lässt; und zwar muß es für die Handelnden selbst, nicht nur für die Wissenschaft, in seinen Grenzen erkennbar sein. In dem Maße, wie dies der Fall ist, ist ein System ausdifferenziert. Was in seiner Umwelt wirkt oder gilt, wirkt oder gilt dann nicht mehr ohne weiteres auch im System“ (vgl. Luhmann 2005: 194-223, hier: 195).
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Kemper, U. (2015). Spätmoderne II – Niklas Luhmann. In: Politische Legitimität und politischer Raum im Wandel. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09597-0_8
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