Zusammenfassung
Der Lösungsprozess der Selbst-Integration ist sehr strukturiert. Durch das Aufstellen der Repräsentanten für eine Bezugsperson und die beiden Selbstanteile wird das innere Beziehungsbild sichtbar, das bisher unbewusst Identität und Beziehungsverhalten bestimmt hat. In verdichteter Form gibt es Hinweise auf die Struktur des Klienten, inwieweit bei ihm Abgrenzung, eigener Raum und Selbstverbindung entwickelt sind–oder nicht. Dann prüft der Klient, ob er–Fremdes mit Eigenem verwechselnd–für die Bezugs-Person im fremden Raum Rollen übernommen hat–oder ihr den eigenen Raum zu Verfügung gestellt hat–und kann das lösen. Symbolisch gibt er der Person das übernommene Fremde zurück. Dann kommt die Verbindung mit den bisher abgespaltenen Selbstanteilen. Um diese Verbindung aufrecht zu erhalten, muss der Klient seinen eigenen Raum dadurch konstituieren, dass er sich die eigenen–und die fremden–Grenzen symbolisch bewusst macht, durch ein Abgrenzungs- und Gegenabgrenzung-Ritual gegenüber der anderen Person. Hier wird ein eventuell in der Kindheit erworbenes Abgrenzungsverbot bewusst, und kann gezielt entkräftet werden. Es zeigt sich, dass die Veränderungen auf der symbolischen Ebene unmittelbar zurück auf das innere Beziehungsbild wirken. Identitätsgefühl, Wahrnehmung und Verhalten des Klienten kann sich dadurch nachhaltig verändern.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Dieser Text stammt vermutlich von dem US-amerikanischen Theologen, Philosophen und Politikwissenschaftler Reinhold Niebuhr (1892–1971).
Literatur
Daimler, R. (2008). Basics der Systemischen Strukturaufstellungen – mit Beiträgen von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd. München: Kösel.
Balint, M. (2001). Der Arzt, sein Patient und die Krankheit (10. Auflage). Stuttgart: Klett-Cotta.
Vgl. z. B. Cohen, K. (2005). Qigong. Grundlagen, Methoden, Anwendung. Augsburg: Krüger.
Kohut, H. (1976). Narzißmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzißtischer Persönlichkeitsstörungen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Schellenbaum, P. (1992). Die Wunde der Ungeliebten: Blockierung und Verlebendigung der Liebe. München: dtv.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Langlotz, E. (2015). Die Methode der Systemischen Selbst-Integration. In: Symbiose in Systemaufstellungen. Edition Centaurus – Psychologie. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09229-0_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-09229-0_3
Published:
Publisher Name: Springer, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-09228-3
Online ISBN: 978-3-658-09229-0
eBook Packages: Psychology (German Language)