Zusammenfassung
Selbst, Grenze und eigener Raum werden als Grundbegriffe eines neuen Paradigma vorgestellt, welches erlaubt, Persönlichkeitsstruktur, Autonomie und Symbiose neu zu beschreiben. Autonomie, die Fähigkeit selbstbestimmt zu handeln, erfordert, dass man das Eigene von Fremdem unterscheiden kann und seinen eigenen Raum dadurch in Besitz nimmt, dass man sich gegenüber dem Fremden abgrenzt (Persönlichkeitsstruktur). Dann kann man, im eigenen Raum, mit dem Eigensten verbunden sein: mit seinem Selbst. Wird die Unterscheidung zwischen eigenem und Fremden und damit die Abgrenzungsfähigkeit durch traumatische Erfahrungen blockiert, dann entsteht eine Tendenz, mit dem anderen symbiotisch zu verschmelzen. Das führt zu Verwirrung: statt Identifizierung mit dem Eigenen: Identifizierung mit dem Fremden. Statt Abgrenzung gegenüber dem Fremden: Abspaltung des Eigenen. Das Symbiosemuster wird als Folge einer Einschränkung der Autonomieaspekte verstanden. Es umfasst auch die damit verbundenen Kompensationsversuche: Überanpassung/ Überabgrenzung, Selbstentfremdung/Manipulation und Aggressionsverbot/Destruktion. Es ist weit verbreitet und wirkt sich auf die Identität der Betroffenen und auf alle ihre Beziehungen aus.
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Langlotz, E. (2015). Symbiose, Begriffserklärung und Konzept. In: Symbiose in Systemaufstellungen. Edition Centaurus – Psychologie. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09229-0_2
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