Zusammenfassung
In diesem Abschnitt des Essentials werden mögliche Auswirkungen beispielsweise regulatorisch bedingter Eingriffe sowie Kosten- und Preisbildungsproblematiken entlang der Wertschöpfungskette des Kartengeschäfts auf Basis der Neuen Institutionsökonomie näher beschrieben. Im Detail liegt der Schwerpunkt des Kapitels u. a. auf finanztheoretischen Fragestellungen, z. B. der Abweichung des sozialen vom privaten Optimum bei der Interchange Fee im Zusammenhang mit dem Verhalten der Akteure und deren abweichenden Marktinteressen. Weiterhin werden grundsätzliche Fragestellungen der Two-Sided-Market-Theorie entlang der Wertschöpfungskette des Kartengeschäfts diskutiert. Der Wirkungsbereich regulatorischer Maßnahmen wie PSD und SEPA, spiegelt sich im Rahmen der Neuen Institutionsökonomie insbesondere in der Fragestellung nach der Notwendigkeit und der tatsächlichen Effizienz regulatorischer Markteingriffe zur Steigerung der Wohlfahrt einer Volkswirtschaft wider.
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Notes
- 1.
Vgl. Erlei et al. (1999).
- 2.
Siehe Kap. 2.1.
- 3.
Der Erfahrungszeitraum einer nennenswerten Nutzung von Kartenzahlungen als Zahlungsmittel innerhalb einer Volkswirtschaft erstreckt sich in Europa über ca. 20 bis 30 Jahre je nach Region. Diese Zeitspanne ist im Vergleich zur Nutzung alternativer Zahlungsinstrumente, z. B. der Lastschrift oder der Überweisung, welche beide schon Ende des 19. Jahrhunderts Anwendung gefunden haben, sehr gering.
- 4.
Vgl. Farrell (2006); Frankel (2007); siehe Kap. 2.
- 5.
Vgl. Huch (2014).
- 6.
Vgl. Jensen und Meckling (1976, S. 308).
- 7.
Vgl. Farrell (2006, S. 27 ff.); Erlei et al. (1999, S. 42 ff.).
- 8.
Vgl. Huch (2013, S. 119 ff.).
- 9.
Der Händler überlässt in diesem Szenario dem Issuer die Entscheidung über das Angebot für den Karteninhaber unter der Prämisse, dass beide von einer bargeldlosen Zahlungstransaktion am POS profitieren.
- 10.
In diesem Fall überlässt i.w.S. der Händler (Prinzipal) dem Karteninhaber (Agent) die Wahl des Instrumentes durch dessen Nachfrage beim Issuer, was sich durch die oftmals breite Akzeptanz der Instrumente bei den Händlern und durch die im Vergleich dazu eher spezialisierten Angebote von Instrumenten verdeutlicht.
- 11.
Unter einem Pareto Optimum wird eine Marktsituation subsumiert, in der es nicht möglich ist, die Wohlfahrt eines Individuums durch eine Re-Allokation der Ressourcen zu erhöhen, ohne gleichzeitig die Wohlfahrt eines anderen Individuums zu verringern. Vgl. Huch (2013).
- 12.
Unter den Transaktionskosten werden diesbezüglich die Kosten für Kommunikation und Bereitstellung von Informationen zwischen den Marktteilnehmern, Issuer oder dem Händler, die für die Vereinbarung und Kontrolle eines gerechten Leistungsaustauschs notwendig sind, verstanden.
- 13.
Für beide Ansätze, Incentivierung-Agency-Problem und Two-Sided-Agency-Problem, gilt es allerdings zu beachten, dass der Einfluss externer Effekte eine wichtige Rolle spielt und somit eine klare Trennung beider Ansätze in der Argumentation der Problematiken nicht immer gewährleistet werden kann.
- 14.
Vgl. Mathissen (2009, S. 20).
- 15.
Vgl. Riedl (2002, S. 400).
- 16.
Vgl. Abele et al. (2007, S. 105).
- 17.
Vgl. Picot (1982, S. 270).
- 18.
Anbahnungskosten sind Kosten im Rahmen der Suche und Auswahl geeigneter Partner (z. B. zwischen Händler und Acquirer).
- 19.
Vereinbarungskosten sind Kosten im Rahmen der Verhandlung über Vertragsformulierungen (z. B. zwischen Issuer und Scheme).
- 20.
Anpassungskosten sind Kosten für mögliche Änderungen hinsichtlich Qualitäts-, Termin- oder Preisvereinbarungen (z. B. zwischen Händler und Händlerbank).
- 21.
Durchführungskosten sind Kosten für Steuerung von Prozessen und Koordination von Aufgaben (z. B. zwischen Scheme und Prozessor).
- 22.
Kontrollkosten sind Kosten für die Einhaltung von Sicherheits-, Qualitäts-, Termin- und Preisvereinbarungen (z. B. zwischen Scheme und Händler).
- 23.
Die Transaktionskosten lassen sich nach den sogenannten ex ante-Transaktionskosten, die Informations-, Verhandlungs- und Vertragskosten, also Vertragsanbahnungs- und Vereinbarungskosten sind, und den ex post-Transaktionskosten, die Kosten zur Überwachung, Durchsetzung und nachträglichen Anpassung der Vertragskonditionen umfassen, also aus Kontroll- und Anpassungskosten bestehen, unterscheiden (Vgl. Picot 1982, S. 270).
- 24.
Vgl. Riedl (2002, S. 408 f.).
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Huch, S. (2015). Die Ökonomie des europäischen Kartengeschäfts. In: Grundlagen des EU-Kartengeschäfts. essentials. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08625-1_3
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