Zusammenfassung
Auch die Eigenheiten der „Organisation“ können natürlich zum Zustandekommen von Stress und Burnout beitragen. Manche Autoren sind sogar der Meinung, dass auch eine Organisation dem Burnout erliegen könne (z. B. Greve, Organizational Burnout: Das versteckte Phänomen ausgebrannter Organisationen, 2012).
Unter einer „Organisation“ versteht man ein Aggregat von Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen und in einer gewissen Struktur zusammenarbeiten. Eine Organisation kann z. B. ein Betrieb sein, eine Verwaltung, ein Verein etc. Während – um im Stressmodell zu bleiben, das im Kap. 4 vorgestellt wurde – die Art der Tätigkeit, das Team und der unmittelbare Vorgesetzte quasi die lokalen Wetterbedingungen definieren, bestimmen die Eigenheiten der Organisation die Großwetterlage des Umfeldes. Ähnlich wie beim Wettergeschehen begrenzt die Großwetterlage die lokalen Mikrowetterlagen zumindest. Daher lohnt es sich, sich Gedanken über „die Organisation“ zu machen, in der man arbeitet, auch wenn deren Eigenheiten nicht unmittelbar auf das eigene Empfinden einwirken, sondern eher mittelbar.
Nachfolgend werden einige Dimensionen von Organisationen beschrieben, die für die Entstehung stressreicher Bedingungen von Bedeutung sind. Dabei gibt es wiederum keine guten und keine schlechten Organisationen, sondern nur Organisationen, die vor dem Hintergrund der individuellen Dispositionen als Stressoren wirken können. Auch auf der Ebenen der Organisation kann keine „objektive“ Belastung definiert werden. Zusätzlich wird die Wirkung der Ungleichheit einer Gesellschaft auf das Burnoutgeschehen betrachtet.
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Literatur
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Hofmann, E. (2015). Die Organisation als Rahmenbedingung. In: Wo brennt es beim Burnout?. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08592-6_9
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