Zusammenfassung
Studien, die eine große und möglichst repräsentative Stichprobe von Kindern und Jugendlichen untersuchen, zeigen auf, wie viele Kinder von aggressivem Verhalten betroffen sind. Allerdings wird das aggressive Verhalten in verschiedenen Studien oftmals durch verschiedene Instrumente oder durch unterschiedliche Kriterien erfasst. Aus dem nationalen Raum liegen beispielsweise Ergebnisse aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) vor. Die Eltern von rund 17.000 Kindern im Alter zwischen null und 17 Jahren wurden zum Verhalten ihrer Kinder befragt. Eine Teilstichprobe von 2863 Kindern wurde dazu spezifischer zur psychischen Entwicklung untersucht (Ravens-Sieberer et al., Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 50:871–878, 2007). Es zeigte sich, dass bei 7,6 % der Kinder aggressives Verhalten auftrat, wobei sich Jungen und Mädchen kaum unterscheiden (7,9 und 7,2 %). Es liegen auch keine bedeutsamen Unterschiede in verschiedenen Altersgruppen vor. In der Gruppe der Sieben- bis Zehnjährigen konnten 7,9 % der Kinder mit aggressiven Verhalten bestimmt werden, in der Gruppe der Elf- bis 13jährigen sind es 7,5 % und in der Gruppe der 14- bis 17jährigen sind es 7,4 %. Die Anzahl der Kinder mit aggressivem Verhalten verändert sich hingegen deutlich, wenn der sozioökonomische Status der Familien berücksichtigt wird. Am häufigsten sind Kinder aus Familien mit einem geringen soziökonomischen Status betroffen (11,3 %), im Vergleich zu Kindern aus Familien mit einem mittleren (7,1 %) oder einem hohen sozioökonomischen Status (5,7 %).
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Petermann, F., Koglin, U. (2015). Häufigkeit und Verlauf aggressiven Verhaltens. In: Aggression und Gewalt bei Kindern und Jugendlichen. essentials. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08489-9_2
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