Skip to main content

Der Traum von der Herrschaft der Literaten: Max Weber über China

  • Chapter
  • First Online:
Max Weber, China und die Medien

Part of the book series: essentials ((ESSENT))

  • 652 Accesses

Zusammenfassung

Zwischen 1913 und 1919 widmete Max Weber sich einer „Wirtschaftsethik der Weltreligionen“. Zu den von ihm behandelten religiösen oder religiös bedingten „Systemen der Lebensreglementierung“ gehören seine Untersuchungen der zwei großen religiösen Ordnungen des traditionellen China, des Konfuzianismus und Taoismus. Bei seiner Analyse der „gesinnungsmäßigen Grundlagen“ kommt dem Stand der „Mandarine“, eine hervorgehobene Bedeutung zu. Vor Webers innerem Auge stand ein riesiges Kaiserreich, in dem die „Literaten“ die herrschende Schicht stellten, in dem literarische Bildung Maßstab sozialen Prestiges war und in dem diese führende Intellektuellenschicht, deren Zugehörigkeit weder erblich noch exklusiv war, mit ihrer Standesehre der entscheidende Träger der Kultur gewesen sein soll und deswegen in einer besonders intimen Beziehung zum Kaiser stand. Eine solche Schicht musste einem wilhelminischen Gelehrten als die Erfüllung seiner kühnsten politischen Träume erscheinen. Insofern mag das Bild Max Webers vom konfuzianischen Mandarin des alten China viel über sein inneres Bild sagen, das er für sich selbst und seinen Stand der Gelehrten im Kaiserlichen Deutschland entwarf.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

eBook
USD 17.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Literatur

  • Kaesler, Dirk. 2014a. Max Weber. Eine Einführung in Leben, Werk und Wirkung. 4. Aufl. Frankfurt a. M.: Campus.

    Google Scholar 

  • Kaesler, Dirk. 2014b. Max Weber. Preuße, Denker, Muttersohn. Eine Biographie. München: C. H. Beck.

    Google Scholar 

  • Osterhammel, Jürgen. 1989. China und die Weltgeschichte. Vom 18. Jahrhundert bis in unsere Zeit. München: C. H. Beck.

    Google Scholar 

  • Osterhammel, Jürgen. 2002. Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich. 2. Aufl. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

    Google Scholar 

  • Osterhammel, Jürgen. 2011. Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. 5. Aufl. München: C. H. Beck.

    Google Scholar 

  • Weber, Max. 1989. Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Konfuzianismus und Taoismus. Schriften 1915–1920. Herausgegeben von Helwig Schmidt-Glintzer in Zusammenarbeit mit Petra Kolonko. Tübingen: J.C.B.Mohr (Paul Siebeck) (= MWG I/19).

    Google Scholar 

  • Weber, Max. 2003. Briefe 1913–1914. Herausgegeben von M. Rainer Lepsius und Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Birgit Rudhard und Manfred Schön. Tübingen: J.C.B.Mohr (Paul Siebeck) (= MWG II/8).

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Siegfried Weischenberg .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Weischenberg, S., Kaesler, D. (2015). Der Traum von der Herrschaft der Literaten: Max Weber über China. In: Max Weber, China und die Medien. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07996-3_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-07996-3_2

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-07995-6

  • Online ISBN: 978-3-658-07996-3

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics