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Innovationsgeschehen im deutschen Gesundheitswesen

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Verbesserung der Performance durch Open Innovation-Ansätze

Part of the book series: essentials ((ESSENT))

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Zusammenfassung

Die hier dargestellten Ausprägungen der Innovationsbemühungen folgen grundsätzlich keinem erkennbaren, branchenspezifischen Fokus. Die Innovationsforschung hat branchenübergreifenden Charakter und ist damit auch gut auf das bundesdeutsche Gesundheitswesen zu übertragen. Die in dieser Branche zu beobachtenden Innovationen waren in der Vergangenheit nicht selten auf medizinische, vorher nicht-bekannte oder schlichtweg nicht-realisierbare Eingriffe, Untersuchungen und Therapiemethoden ausgerichtet. Viele der Methoden wurden erst durch ein breiteres medizinisches Wissen bzw. durch im Zeitverlauf realisierbare Technik durchführbar. Neben den Versorgungszielen konnten damit häufig auch Verbesserungen in puncto eines gesunkenen Behandlungsrisikos erzielt werden.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Amshoff (2010), S. 50.

  2. 2.

    Den nationalen Gesundheitssystemen kam eine deutliche Verbesserung der allgemeinen Lebensumstände zugute. Mit einer zeitgemäßen Unterbringung weiter Teile der Bevölkerung und den damit einhergehenden zugänglichen Ver- und Entsorgungsleistungen konnten deutliche Hygieneverbesserungen erzielt werden. Vgl. Fogel (2004), S. 51 ff.

  3. 3.

    Vgl. Oberender und Zerth (2008), S. 11.

  4. 4.

    Vgl. Oberender und Zerth (2008), S. 17.

  5. 5.

    Unter einer Add-On-Technologie werden Diagnose- und Therapieverfahren subsummiert, die das Leistungsspektrum erweitern. Eine Halfway-Technologie ist ein Verfahren, das zu einer Verlängerung des Zeitraums zwischen Diagnose- und Todeszeitpunkt führt. Neuerungen, denen nur ein geringeres oder aber kaum nachweisbares Innovationspotenzial zu bescheinigen ist und denen somit keine medizinische Evidenz bzw. kein besonderer Nutzen gegenüber steht, werden darüber hinaus auch als Scheininnovationen bezeichnet. Vgl. Amshoff (2010), S. 52 f. sowie S. 59. Die Diskussion um Scheininnovationen hat maßgeblich den Reformprozess auf dem Arzneimittelmarkt geprägt. Im Zuge des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG), wurden vor diesem Hintergrund Regelungen ins Sozialgesetzbuch aufgenommen, wonach neue Arzneimittel über eine Zusatznutzen verfügen müssen, um als „echte Innovation“ zu gelten. Zur aktuellen Umsetzungsstand der Bewertung des Zusatznutzens vgl. exemplarisch Sattelmeier et al. (2013), S. 213–220, Witte und Greiner, (2013), S. 226–234 und Moeser und Ecker (2013), S. 235–243; den kritischen Einfluss einer reinen Kostendämpfungspolitik auf Innovationen beschreibt Cassel (2011), S. 15–24.

  6. 6.

    Vgl. Amshoff (2010), S. 52 ff.

  7. 7.

    Zu den Formen der Rationierung im deutschen Gesundheitssystem vgl. Rixen (2010), S. 52 ff. Zu den Anzeichen einer impliziten Rationierung vgl. zudem Hoppe (2008), S. 197 ff.

  8. 8.

    Vgl. Lauterbach und Lüngen (2008), S. 149 ff.

  9. 9.

    Darüber hinaus werden folgende Möglichkeiten genannt, die Ausgaben des Gesundheitswesens nachhaltig zu senken: Beseitigung mangelhafter Versorgungsstrukturen, verbessertes Verfahren der Kosten-Nutzen-Bewertung, Optimierung der Geschäftsprozesse, Beseitigung von Kapazitätsüberhängen, Eliminierung von Über- und Fehlversorgung, Förderung der qualitativen Anstrengungen innerhalb der Leistungserbringung, verstärkter Wettbewerb der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, verbesserte Zusammenarbeit von ambulanten und stationären Leistungserbringern, Etablierung von Rabattverträgen bei der Arzneimittelversorgung sowie die selektivvertragliche Öffnung des stationären Sektors. Vgl. Amshoff (2010), S. 64 ff.

  10. 10.

    Vgl. Amshoff (2010), S. 65.

  11. 11.

    Als positive Beispiele solcher gelungenen Innovationen sind zu nennen: innovative, bildgebende Verfahren sowie beschleunigte Diagnoseprozesse, Innovationen bei der Arzneimittelversorgung, minimal-invasive Chirurgie, künstliche Organe und Gelenke, die Versorgung mit Körperersatzstücken sowie implantierbare Organsurrogate, die erweiterten Möglichkeiten der Organtransplantation und neue Möglichkeiten im Bereich der Gentechnik. Den vielen positiven Beispielen für innovative Versorgungsmöglichkeiten stehen aber auch Misserfolge gegenüber. Hier werden u. a. die Missbildungen nach der Contergan-Katastrophe, eine mangelnde Evidenz von athroskopisch durchgeführten Operationen von verschlissenen Kniegelenken, Nebenwirkungen im Rahmen der Hormonbehandlungen von Frauen nach der Menopause, roboterbetriebene Operationen beim Hüftgelenksersatz sowie eine mangelnde Evidenz bei der Früherkennung von Prostatakrankheiten genannt. Vgl. Amshoff (2010), S. 50 ff.

  12. 12.

    Vgl. Burger (2010), S. 21.

  13. 13.

    Vgl. Burger (2010), S. 21.

  14. 14.

    Vgl. Rebscher (2008), S. 334.

  15. 15.

    Zu den Aufgaben des GBA gehören u. a. Entscheidungen über den Leistungskatalog (Weiterentwicklung und Bereinigung) zu treffen, die medizinischen Leitlinien auf Basis evidenzbasierter Medizin als Grundlage für selektivvertragliche Versorgungsformen und indikationsbezogene Qualitätssicherung weiterzuentwickeln, universale Sektoren und einrichtungsübergreifender Verfahren zur Qualitätssicherung mit einem besonderem Fokus auf die Ergebnisqualität und den patientenbezogenen Behandlungserfolg zu etablieren sowie gegenüber den Versicherten Transparenz über die Versorgungsqualität des Gesundheitssystems zu gewähren. Vgl. Hess (2010), S. 130.

  16. 16.

    Vgl. Stuppard (2010), S. 113.

  17. 17.

    Für eine umfassende Darstellung des gesundheitsökonomischen Diskurses zum Effizienzgrenzenkonzept vgl. Foos et al. (2010), S. 85–102 sowie ergänzend Deutscher Ethikrat (2011), S. 25–29 und 57. Eine kritische Wertung findet sich ebenfalls bei Schulenburg (2013), S. 210–212.

  18. 18.

    Vgl. Fischer (2010), S. 115 ff.

  19. 19.

    Vgl. Fischer (2010), S. 100.

  20. 20.

    Vgl. Schimmelpfeng-Schütte (2010), S. 71 ff.

  21. 21.

    Vgl. Lohmann und Rippmann, (2010) S. 1 ff.

  22. 22.

    Zu den unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten gehören auch eine moderne, ärztliche Praxis bzw. ein zeitgemäßes Krankenhausmanagement unter Rückgriff auf Portalkliniken vgl. auch Ehlers et al. (2008), S. 213 ff.

  23. 23.

    Zudem müssen Krankenhäuser auf eine ständige Anpassung der vorhandenen Infrastruktur achten. Dieser Anpassungsdruck trifft dabei häufig auf eine Unterdeckung der aus Mitteln der Bundesländer zu bestreitenden Investitionsmittel. Ziehe beschreibt die Finanzierung der Investitionen von rd. 700 deutschen Krankenhäusern als nicht gesichert. Vgl. Ziehe (2009), S. 42 ff.

  24. 24.

    Vgl. Oberender und Zerth (2008), S. 22.

  25. 25.

    Vgl. Burger (2010), S. 21.

  26. 26.

    Vgl. Stuppard (2010), S. 106.

  27. 27.

    Vgl. Kreyher (2001), S. 21. Neben medizin-technischen Innovationen liegen erhebliche Veränderungspotentiale insbesondere in der Aufbau- und Ablauforganisation von Krankenhäusern. Eine umfangreiche Darstellung und empirische Analyse von Veränderungspotentialen formeller und informeller Organisationsstrukturen findet sich bei Crojethovic et al. (2014).

  28. 28.

    Siehe dazu auch die Ausführungen zur Patientenorientierung, vgl. Kreyher (2011), S. 31 ff.

  29. 29.

    Vgl. Strehlau und Fiebig (2010), S. 48 ff.

  30. 30.

    Vgl. Granig und Perusch (2012), S. 153.

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Hartweg, HR., Kaestner, R., Lohmann, H., Proff, M., Wessels, M. (2015). Innovationsgeschehen im deutschen Gesundheitswesen. In: Verbesserung der Performance durch Open Innovation-Ansätze. essentials. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07657-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-07657-3_2

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-07656-6

  • Online ISBN: 978-3-658-07657-3

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