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Gedächtnis aus kultursoziologischer Perspektive

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Zusammenfassung

Im Anschluss an Überlegungen zum Verhältnis von Kultursoziologie und Gedächtnisforschung (Abschn. 1) stellt der Beitrag klassische Arbeiten (Maurice Halbwachs, Jan und Aleida Assmann, Harald Welzer und Alfred Schütz) sowie begriffliche Differenzierungen vor, die um vier Formen des Gedächtnisses (kollektives, kulturelles, kommunikatives und soziales) kreisen (Abschn. 2). In einem dritten Teil geht der Text exemplarisch genauer auf einige aktuelle Studien ein, bei denen kultursoziologische Momente eine wichtige Rolle spielen. Diese Studien werden den folgenden Themenblöcken zugeordnet: „Erinnerungskulturen“, „Generationengedächtnis und Biografie“, „Soziologie des Vergessens“, „Körper und Gedächtnis“ sowie „Social and Cultural Memory Studies“ (Abschn. 3). Abschließend werden zentrale Punkte aufgegriffen und Desiderate weiterer Forschung angeführt (Abschn. 4).

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Notes

  1. 1.

    Zu den Vorläufern Emile Durkheim, Henri Bergson und Edmund Husserl vgl. den Überblick bei Heinlein und Dimbath (2010). Zu Durkheim, der wie Bergson auch ein Lehrer von Halbwachs war, schreiben sie: „Durkheim entwickelt eine Gedächtniskonzeption, um die Entstehung und Erhaltung eines kollektiven Bewusstseins theoretisch zu untermauern. Mit seinem Hinweis auf das Ritual schafft er zugleich die Möglichkeit, Gedächtnis überindividuell, kollektiv und damit als genuin soziologischen Tatbestand zu verstehen.“ (Heinlein und Dimbath 2010, S. 280)

  2. 2.

    Vgl. dazu den hervorragenden Überblick von Andreas Langenohl (2011).

  3. 3.

    Dabei wäre es umso wichtiger, diese objektivierte Form der Kultur in den Blick zu nehmen, da sie im Vergleich zur subjektiven Kultur ständig am Zunehmen ist: „The extraordinary extension of the social capacity of memory mediated by technology is one of the most evident aspects of the typically modern contradiction between the exponential growth of ‚objective culture‘ and the relative atrophy of ‚subject culture‘ described by Simmel at the beginning of the century.“ (Jedlowski 2001, S. 38).

  4. 4.

    Vgl. dazu auch den instruktiven Beitrag von Jörn Rüsen (2001).

  5. 5.

    Einschlägig hierzu sind die Zeitschrift „Memory Studies“ sowie die Reihe „Medien und kulturelle Erinnerung“ bei de Gruyter.

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Wetzel, D. (2019). Gedächtnis aus kultursoziologischer Perspektive. In: Moebius, S., Nungesser, F., Scherke, K. (eds) Handbuch Kultursoziologie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07645-0_24

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