Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag werden Bildung und Stadtentwicklung als zwei systematisch miteinander in Beziehung stehende Prozesse betrachtet – auch wenn dies, aktuelle organisationelle, politische oder wissenschaftliche Diskussionen betrachtend, noch keineswegs den State of the Art darstellt. Vielmehr ist dieser multidisziplinäre Zusammenhang erst immer wieder von Neuem herzustellen und systematisch zu erschließen. Anhand des Pilotprojektes SPIELRAUM wird dies in konzeptioneller wie empirischer Hinsicht vollzogen. In diesem Programm, das von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung initiiert wurde, ist die Annahme einer strukturellen Verwobenheit von Bildungs- und Stadtentwicklungsprozessen konstitutiv eingearbeitet. Es ist von einem Fokus auf konkrete großstädtische Orte gekennzeichnet, deren bauliche (Neu- oder Um-)Gestaltung als Bewegungsräume für Jugendliche (z. B. Bolz-, Skater- oder Basketballplatz) den Ausgangspunkt der lokalen SPIELRAUM-Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz darstellt. Zugleich wurde dieser physisch-materielle Entwicklungsfaktor von Beginn an mit der Konzipierung dieser Orte als Bildungsräume verbunden. Aus dem wissenschaftlichen Begleitprozess werden abschließend zentrale resümierende Überlegungen für die weiteren Diskussionen einer Projektgestaltung im Kontext von Bildung und Stadtentwicklung herausgearbeitet.
Der vorliegende Beitrag basiert auf Einleitung und Resümee des Bandes „Urbane Spielräume: Bildung und Stadtentwicklung“, den die beiden Autoren 2013 bei Springer VS herausgegeben haben (Kessl und Reutlinger 2013b).
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Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Prozessbegleitung des Entwicklungsprogramms SPIELRAUM finden sich in Kessl und Reutlinger (2013b).
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Kessl, F., Reutlinger, C. (2015). Urbane Spielräume an der Schnittstelle zwischen Bildung und Stadtentwicklung. In: Coelen, T., Heinrich, A., Million, A. (eds) Stadtbaustein Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07314-5_10
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