Zusammenfassung
Die politikwissenschaftliche Mikroanalyse ist eine Bereicherung sowohl für die Theorie und Empirie der Politikwissenschaft als auch für die Politische Bildung, indem sie zu einem tieferen Verständnis des Verlaufs politischer Entscheidungsprozesse beiträgt. Der Beitrag erläutert zunächst, welche Vorstellungen von politischen Institutionen in der Bevölkerung vorherrschen. Sodann zeigt er, welche Erkenntnisinteressen die Mikropolitologie verfolgt und welchen Nutzen sie für die Politische Bildung und insbesondere die Beschäftigung mit politischen Institutionen stiftet. Die Mikropolitologie vermittelt Einsichten in das „Wie-es-gemacht-wird“ politischen Handelns. Am Beispiel der Parlamentsfunktionen wird dargestellt, wie eine solche Perspektive in der Bildungsarbeit eingesetzt werden kann.
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Schöne, H. (2017). Politikwissenschaftliche Mikroanalyse und Politische Bildung. In: Oberle, M., Weißeno, G. (eds) Politikwissenschaft und Politikdidaktik. Politische Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07246-9_6
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