Zusammenfassung
Nimmt die Unterrichtsforschung ernst, dass Lern- und Bildungsprozesse nicht kausal bewirkt werden können, dann wird die Frage interessant, wie diese Aufgaben operativ realisiert werden. Geht man also davon aus, dass die Differenz von Lehren und Lernen im Unterricht durch rhetorische, methodisch-didaktische Mittel, organisatorische Vorkehrungen und habitualisiertes (Vor-)Wissen der Beteiligten über die Form Unterricht immer wieder neu überbrückt werden muss, dann liegt es nahe, eine Theorieperspektive zu wählen, die sich – wie es die neuere Systemtheorie vorschlägt – aus einer enggeführten handlungstheoretischen Gegenstandsbestimmung von Unterricht löst.
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Hollstein, O., Meseth, W., Proske, M. (2016). „Was ist (Schul)unterricht?“. In: Geier, T., Pollmanns, M. (eds) Was ist Unterricht?. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 53. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07178-3_3
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