Skip to main content

Partizipation wie Ältere sie sehen – Beteiligung im Quartier aus Sicht älterer Bürger_innen

  • Chapter
  • First Online:
Sozialer Raum und Alter(n)

Zusammenfassung

Im Zentrum des Beitrags steht die Darstellung der rekonstruierten Perspektive älterer Menschen auf Partizipation und Lebensqualität im Sozialraum. Welche Effekte hinsichtlich der Verbesserung der eigenen Lebensqualität durch Teilnahme an Partizipationsprozessen geraten ihnen in den Fokus? Die Frage wird im Rahmen einer Triangulation aus qualitativen und quantitativen Methoden beantwortet (nicht-teilnehmende Beobachtung,Gruppendiskussionen, Trendanalyse).

Es wird Bezug genommen auf Ergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsprojekts „Lebensqualität Älterer im Wohnquartier“ (LiW) der Fachhochschule Dortmund (Laufzeit: 2010–2013). In einem ruhrgebietstypischen Wohnquartier in Gelsenkirchen (Schalke) wurden in Quartierskonferenzen mit ortsansässigen älteren Menschen, den am Projekt professionell Beteiligten und verantwortlichen Akteuren Maßnahmen entwickelt, die geeignet sind, die Lebensqualität Älterer und anderer Generationen im Quartier zu verbessern.

Wie die Ausführungen insgesamt zeigen, sind mit Partizipation im Quartier vielfältige die Lebensqualität verbessernde Prozesseffekte verbunden, z.B. hinsichtlich erfahrener Wertschätzung, Lernen, Netzwerkbildung und Empowerment. Im Beitrag wird abschließend diskutiert welche Bedeutung die Ergebnisse für die Implementation von Partizipation im Quartier haben.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Der Trägerverbund „Generationennetz Gelsenkirchen e. V.“ (vor 2014 „Seniorennetz Gelsenkirchen e.V.“) ist ein wichtiger reformpolitischer Kooperationspartner und Akteur. Beteiligt sind neben der Stadtverwaltung (Stabstelle Seniorenbeauftragter) über 30 Organisationen (ambulante Pflegedienste, betreuende Dienste, ambulante Wohngemeinschaften, Pflegeheime, Krankenhäuser, Wohnungsbaugesellschaften, die freie Wohlfahrt etc.). Zum Zweck des Verbundes gehört, dass der Verein das Ziel verfolgt, „in Gelsenkirchen Strukturen aufzubauen und zu unterstützen, damit ältere Menschen an der Stadtgesellschaft teilhaben und bis zum Lebensende möglichst selbständig und selbstbestimmt leben können. […] Die Zusammenarbeit mit bürgerschaftlich engagierten Vereinsmitgliedern soll dazu führen, dass Ältere nicht Objekte der Fürsorge, sondern als Expertinnen und Experten in eigener Sache wertgeschätzt werden“ (Seniorennetz Gelsenkirchen 2013).

  2. 2.

    Einkommensarm meint „relative Armut“, 0–50 % vom Median des Äquivalenzeinkommens im Befragungsjahr 2011, entspricht ca. 0–800 €, Datengrundlage: European Union Statistics on Income and Living Conditions (EU-SILC) (Statistisches Bundesamt 2013).

  3. 3.

    Armutsgefährdungsgrenze, 60 % vom Median des Äquivalenzeinkommens, entspricht im Befragungsjahr 2011 ca. bis 1.000 €.

  4. 4.

    Mit dem Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ werden Maßnahmen zur Stabilisierung und Aufwertung von durch soziale Missstände benachteiligte Ortsteile (§ 171e Abs. 2 BauGB) unterstützt. In Gelsenkirchen wurde 2010 hierfür erstmals eine eigene Organisationsstruktur eingeführt und mit ihr die Stadterneuerungspolitik gesamtstädtisch und ressortübergreifend verankert (Güntner 2012, S. 462). Der Stadtteil Schalke ist seit 2009 in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Die Koordination auf Stadtteilebene obliegt dem Stadtteilbüro Schalke, dessen Aufgabe es ist, Projekte an der Schnittstelle von Verwaltung und Akteuren vor Ort zu konzipieren und umzusetzen, die Bewohner_innen zu aktivieren sowie sie frühzeitig an Planung und Entwicklung der Erneuerungsmaßnahmen zu beteiligen. Grundlage für die Entwicklungsrichtung im Stadtteil Schalke bildet das integrierte Handlungskonzept, der „Stadtteilentwicklungsplan Schalke“, in dem der Schwerpunkt von Beginn an auf den baulichen Bereichen lag und mit dem Leitbild „Schalke – Citynaher und preiswerter Wohnstandort mit Vielfalt und kurzen Wegen“ beschrieben ist. Seit der für das Jahr 2011 beschlossenen Mittelkürzungen der damaligen Bundesregierung sind allerdings alle Modellvorhaben für sozial-integrative Maßnahmen nicht förderungsfähig.

Literatur

  • Bubolz-Lutz, E., Gösken, E., Kricheldorff, C., & Schramek, R. (2010). Geragogik. Bildung und Lernen im Prozess des Alterns. Das Lehrbuch. Köln: Kohlhammer.

    Google Scholar 

  • Bühlmann, M. (2013). Verbundenheit mit der Gemeinde. In J. van Deth & M. Tausendpfund (Hrsg.), Politik im Kontext. Ist alle Politik lokale Politik? (S. 329–358). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Chapter  Google Scholar 

  • Deinet, U. (Hrsg.). (2009). Methodenbuch Sozialraum. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • van Deth, J. W. (2001). Soziale und politische Beteiligung: Alternativen, Ergänzungen oder Zwillinge? In A. Koch, M. Wasmer, & P. Schmidt (Hrsg.), Politische Partizipation in der Bundesrepublik Deutschland. Empirische Befunde und theoretische Erklärungen (S. 195–219). Opladen: Leske+Budrich.

    Chapter  Google Scholar 

  • Empacher, C. (2002). Die sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit. Vorschläge zur Konkretisierung und Operationalisierung. Vortrag auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des Doktoranden-Netzwerk Nachhaltiges Wirtschaften am 26.04.02 in Köln. http://www.isoe.de/ftp/kerpen.pdf. Zugegriffen: 30. Jan. 2014.

  • Freund, A., Hennecke, M., & Riediger, M. (2010). Age-related differences in outcome and process goal focus. European Journal of Developmental Psychology, 7(2), 198–222.

    Article  Google Scholar 

  • Glatzer, W. (2012). Lebensqualität. Eine über Wachstum und Wohlstand hinausgehende gesellschaftliche Leitidee. Blätter der Wohlfahrtspflege, 4, 123–129.

    Article  Google Scholar 

  • Glatzer, W., & Zapf, W. (1984). Lebensqualität in der Bundesrepublik: objektive Lebensbedingungen und subjektives Wohlbefinden. Frankfurt a. M.: Campus.

    Google Scholar 

  • Granovetter, M. (1973). The Strength of Weak Ties. American Journal of Sociology, 78(6), 1360–1380.

    Article  Google Scholar 

  • Güntner, S. (2012). Stadtpolitikerneuerung durch das Förderprogramm „Soziale Stadt“? Perspektiven und Grenzen der „Verstetigung“ am Beispiel von fünf Kommunen. Zeitschrift für Sozialreform, 58(4), 451–479.

    Google Scholar 

  • Herriger, N. (2002). Empowerment in der Sozialen Arbeit. Stuttgart: Kohlhammer.

    Google Scholar 

  • Holzer, B. (2006). Netzwerke. Bielefeld: Transcript.

    Google Scholar 

  • Holzkamp, K. (1996). Wider den Lehr-Lern-Kurzschluss. Interview zum Thema „Lernen“. In R. Arnold (Hrsg.), Lebendiges Lernen (S. 21–30). Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren.

    Google Scholar 

  • Köster, D., Schramek, R., & Dorn, S. (2008). Qualitätsziele moderner SeniorInnenarbeit und Altersbildung. Das Handbuch. Oberhausen: Athena.

    Google Scholar 

  • Noll, H.-H. (2000). Konzepte der Wohlfahrtsentwicklung: Lebensqualität und „neue“ Wohlfahrtskonzepte. Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).

    Google Scholar 

  • Riege, M. (2007). Soziale Arbeit und Sozialraumanalyse. In D. Baum (Hrsg.), Die Stadt in der Sozialen Arbeit (S. 376–388). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Chapter  Google Scholar 

  • Roth, R. (2011). Partizipation. In T. Olk & B. Hartnuß (Hrsg.), Handbuch Bürgerschaftliches Engagement (S. 77–88). Weinheim: Juventa.

    Google Scholar 

  • Rüßler, H., & Stiel, J. (2013a). Städtische Demografiepolitik – Quartiersentwicklung durch Partizipation im Alter. Informationsdienst Altersfragen, 40(3), 11–17.

    Google Scholar 

  • Rüßler, H., & Stiel, J. (2013b). „Du kannst jetzt mal sagen, was du möchtest.“ Partizipative Quartiersentwicklung in alternden Stadtgesellschaften. Sozialmagazin, 5(6), 26–36.

    Google Scholar 

  • Rüßler, H., Köster, D., Heite, E., & Stiel, J. (2013). Soziale Ungleichheit und Partizipation in alternden Stadtgesellschaften. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 4, 306–311.

    Article  Google Scholar 

  • Rüßler, H., Köster, D., Stiel, J. & Heite, E. (im Erscheinen, geplant 2015). Lebensqualität im Wohnquartier. Ein Beitrag zur Gestaltung alternder Stadtgesellschaften. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.

    Google Scholar 

  • Schubert, H. (2008). Netzwerkkooperation – Organisation und Koordination von professionellen Vernetzungen. In H. Schubert (Hrsg.), Netzwerkmanagement (S. 7–105). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Chapter  Google Scholar 

  • Seniorennetz Gelsenkirchen (2013). Satzung des Vereins Seniorennetz Gelsenkirchen. http://www.gelsenkirchen.de/de/Rathaus/Aelter_werden_in_GE/_Doc/VereinssatzungSeniorennetzEndg%C3%BCltigeVersion.doc. Zugegriffen: 01. April 2014.

  • Sinning, H. (2008). Urban Governance und Stadtentwicklung. Zur Rolle des Bürgers als aktiver Mitgestalter und Ko-Produzent. Newsletter Wegweiser Bürgergesellschaft 12/2008. http://www.buergergesellschaft.de/fileadmin/pdf/gastbeitrag_sinning_080620.pdf. Zugegriffen: 03. April 2014.

  • Statistisches Bundesamt (2013). Lebensbedingungen, Armutsgefährdung. Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC). www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/LebensbedingungenArmutsgefaehrdung/Tabellen/Einkommensverteilung_SILC.html. Zugegriffen: 04. März 2014.

  • Stutzer, A., & Frey, B. (2002). Prozessnutzen in der Demokratie. In M. Rehbinder & M. Üsteri (Hrsg.), Glück als Ziel der Rechtspolitik (S. 193–209). Bern: Stämpfli.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Harald Rüßler Dr. rer. pol., Dipl. Oek., Dipl. Sozialgerontologe .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Rüßler, H., Stiel, J. (2015). Partizipation wie Ältere sie sehen – Beteiligung im Quartier aus Sicht älterer Bürger_innen. In: van Rießen, A., Bleck, C., Knopp, R. (eds) Sozialer Raum und Alter(n). Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06600-0_9

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-06600-0_9

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-06599-7

  • Online ISBN: 978-3-658-06600-0

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics