Zusammenfassung
Die Kompetenzen der Studierenden und der Lehrkräfte werden in mehreren Fachdidaktiken zunehmend systematisch untersucht. Die Adaption des Modells professioneller Kompetenz von Kunter und Baumert für die Politikdidaktik erlaubt die theoretisch fundierte Rahmung der Kompetenzen, die angehende Politiklehrkräfte bzw. Studierende später für erfolgreiches Unterrichten benötigen. Sie benötigen Wissen, Überzeugungen und Fachinteresse, um im beruflichen Alltag zu bestehen. Vom Fachwissen wird das fachdidaktische Wissen unterschieden, das unterrichts- und schülerbezogene Wissenselemente integriert. Fachdidaktisches Wissen setzt aufgrund seines inhaltlichen Bezugs politisches Wissen voraus, stellt aber eine davon getrennte Wissensdimension dar. Die kategoriale Differenzierung von Wissen und Überzeugungen wird durch ihren unterschiedlichen epistemologischen Status und unterschiedliche Rechtfertigungsansprüche begründet. Zwischen den vier Skalen der epistemologischen Überzeugungen zeigen sich erwartungskonforme Zusammenhänge. Die drei erkenntnistheoretischen Skalen hängen positiv bzw. negativ zusammen. Das Fachinteresse hat die erwarteten positiven Effekte auf die beiden Wissensdimensionen. Studierende für das Lehramt an Realschulen sind eher begabungsorientiert als Studierende für das Lehramt an Gymnasien. Letztere zeigen etwas mehr Fachinteresse. Frauen wissen weniger, haben weniger Interesse am Fach.
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Weißeno, G., Weschenfelder, E., Oberle, M. (2015). Überzeugungen, Fachinteresse und professionelles Wissen von Studierenden des Lehramts Politik. In: Weißeno, G., Schelle, C. (eds) Empirische Forschung in gesellschaftswissenschaftlichen Fachdidaktiken. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06191-3_10
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