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Soziodemografische Zusammensetzung der Migrationsbevölkerung

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Zusammenfassung

Statt einer vorausschauenden und planenden Einwanderungspolitik ist das Migrationsgeschehen in Deutschland weitgehend von Zufällen bestimmt gewesen: Die ursprünglich temporär gedachten Gastarbeiteranwerbungen zielten auf die am wenigsten (Aus-)Gebildeten ab; diese „Unterschichtung“ der deutschen Gesellschaft setzte sich mit der Familienzusammenführung fort. Um 1990 erfolgte nach dem Zusammenbruch des Kommunismus die Einwanderung vieler Spätaussiedler. Mit der Freizügigkeit im EU-Binnenmarkt, der EU-Ausweitung nach Osteuropa, der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sowie der darauf folgenden Euro-Krise wurde Deutschland zunehmend attraktiv für gut Gebildete und Ausgebildete. Zu allen Zeiten gab es Flüchtlinge und Asylbewerber.

Die Integration der einzelnen ethnischen und sozialen Gruppen ist abhängig vom Migrationsprozess und von der Sozialstruktur der jeweiligen Gruppen. Ein erhöhter Förderungsbedarf bei der Bildungs- und Arbeitsmarktteilhabe zeigt sich vor allem bei der Mehrzahl der Migranten aus Anwerbeländern: Migranten aus diesen Ländern sind auch heute noch in Bildungssystem und Arbeitswelt benachteiligt, aber auch gesellschaftlich in einem gewissen Maße segregiert. Eine vorausschauende Einwanderungspolitik muss deshalb gekoppelt werden mit gezielter Förderung für die Benachteiligten. Im Interesse aller Seiten gibt es hierzu keine Alternative.

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Brinkmann, H.U. (2016). Soziodemografische Zusammensetzung der Migrationsbevölkerung. In: Brinkmann, H., Sauer, M. (eds) Einwanderungsgesellschaft Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05746-6_6

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