Zusammenfassung
So sind Arbeit und Muße zwar Gegensätze, aber in ihrer dialektischen Vermittlung zeigt sich die gegenseitige Verschränkung und Durchdringung beider, so daß jede Seite die andere Seite als ihr Bestes hat.
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Notes
- 1.
B. Kuppler SJ bezeichnet in seinem Beitrag „Freizeit als neuer Reichtum“ Arbeit und Freizeit als Gegensätze, Arbeit und Muße dagegen als komplementäre Begriffe. Kuppler (2013). Die Dialektik oder Verschränkung wird ignoriert, wenn man behauptet, die Arbeitsgesellschaft werde jetzt durch eine Mußegesellschaft abgelöst, so die 3.These in G. Dischners Buch: Liebe und Müßiggang, S. 10.
- 2.
Schäfer, S. 233.
- 3.
Das Bewußtsein dafür ist – wie sollte es anders sein? – bei dem großen Klassiker Marx schon in nuce schon vorhanden, s. K. Marx (1953, S. 599); allerdings operiert er mit dem Begriff der „freien Zeit“, die er in „Mußezeit“ und „Zeit für höhre Tätigkeit“ aufteilt und in ihrer Rückwirkung auf den Produktionsprozeß betrachtet. Weder die abstrakte Entgegensetzung von Arbeitszeit und freier Zeit, wie es die bürgerliche Ökonomie seiner Zeit sieht, wird dem gerecht („versteht sich von selbst“!) noch Fouriers Traum, daß Arbeit zu Spiel werden könnte. Nach G. Irmscher (2000, S. 350–373, hier S. 352) spielte genau diese Unterscheidung auch in der DDR eine Rolle, um sich von der BRD abzugrenzen. Sie schreibt: „Doch wurde das antike Lebensbild der Muße in der DDR kulturpolitisch auch genutzt, um gegen die westliche Freizeitkultur zu argumentieren. Arbeitsfreie Zeit für Muße und ‚höhere Tätigkeit‘ zu nutzen, schien dem angestrebten Menschenbild kongenial zu sein.“
- 4.
Lebensweisheiten, S. 140.
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Röttgers, K. (2014). Die Dialektik von Muße und Arbeit. In: Muße und der Sinn von Arbeit: Ein Beitrag zur Sozialphilosophie von Handeln, Zielerreichung und Zielerreichungsvermeidung. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05386-4_9
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