Zusammenfassung
Mit diesen im Projekt untersuchten Fragestellungen – wobei die strukturell-regulative Dimension in theoretisch-konzeptueller und empirischer Hinsicht ein höheres Gewicht einnahm – verortet sich das Forschungsprojekt in der von der Hans Böckler Stiftung verfolgten Zielsetzung einer „Revitalisierung der Arbeitspolitik“. Es zielt auf eine „alternssensible Revitalisierung der Entgeltpolitik“ als notwendige Voraussetzung der weitergehenden Verbreitung von demografiefesten arbeits- und personalpolitischen Strategien.
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Notes
- 1.
Vgl. zum zentralen Begriff der „Strategie“ im Münchner Betriebsansatz Altmann und Bechtle 1971.
- 2.
Diese in der Wirtschaftswissenschaft (und hier als gemeinsames Auswahlkriterium der Untersuchungsbranchen) verwendete herkömmliche Klassifikation hebt ausschließlich auf den prozentualen Anteil der Investitionen in Forschung und Entwicklung im Branchendurchschnitt ab. Laut OECD werden als Hightech-Industrie jene Sektoren bezeichnet, deren Investitionen in Forschung und Entwicklung im Branchendurchschnitt 5 % des Umsatzes übersteigen, in der Rubrik Lowtech-Industrie sind hingegen jene Branchen zusammengefasst, deren F&E-Intensität unter 0,9 % liegt (Hirsch-Kreinsen et al. 2005). Diese statistische Einengung auf ein einziges Klassifikationskriterium – von einem der Autoren bereits im Zuge des EU-Projekts PILOT – Policy and Innovation in Low-Tech-Industries (Schmierl 2005, 2007b; Schmierl und Köhler 2006, 2007) kritisiert – führt dazu, dass das Attribut „Lowtech“ keinerlei Aussagen über die Modernität oder Produktionsmittelausstattung in den entsprechend klassifizierten Industriebranchen zulässt. So liegen in der Papierindustrie und der Nahrungsmittelindustrie zum Beispiel ausgesprochen hochautomatisierte Hightech-Produktionsprozesse vor (s. auch Abschn. 6.2).
- 3.
Es handelt sich bei diesen Lowtech-Sektoren allerdings nicht nur um Risikobranchen, sondern, was die Suche nach integrativen Lösungen betrifft, durchaus auch um Branchen mit Potenzial (Kaloudis et al. 2005), da sie bereits mit hohen und zum Teil steigenden Anteilen älterer Beschäftigter arbeiten und in Zukunft verstärkt Probleme bei der Fachkräfteversorgung haben dürften.
- 4.
Diese Branchenauswahl griff somit auch die Befunde von Untersuchungen auf, die darauf verweisen, dass sich in bestimmten Branchen und Berufen die langfristigen Beschäftigungschancen für ältere Arbeitnehmer als besonders schwierig und ungünstig erweisen. Hinsichtlich einer auf Berufe heruntergebrochenen Betrachtung zählen in diesem Sinne Papierhersteller und -verarbeiter, Holzaufbereiter und Holzwarenfertiger sowie die Ernährungsberufe zu den Berufsgruppen, die durch unterdurchschnittliche Verbleibquoten älterer Arbeitnehmer (55- bis 59-jährige sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) gekennzeichnet sind (Böhme et al. 2007, S. 25; vgl. auch Conrads et al. 2007; Ebert und Kistler 2007).
- 5.
Offiziell gilt seit 1993 eine Einteilung in Vorbereitende Baustellenarbeiten, Hoch- und Tiefbau, Bauinstallation, Sonstige Baugewerbe und Vermietung von Baumaschinen, die jedoch in der Praxis wenig Anwendung findet.
- 6.
Das „Produzierende Ernährungsgewerbe“ umfasst die Ernährungsindustrie und das Ernährungshandwerk.
- 7.
Damit ein Tarifvertrag für allgemeinverbindlich erklärt werden kann, müssen die tarifgebundenen Arbeitgeber mindestens 50 % der unter den Tarifvertrag fallenden Arbeitnehmer beschäftigen.
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Schmierl, K., Weimer, S. (2014). Datenbasis und Erhebungsdesign. In: Demografiesensible Entgeltpolitik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05349-9_3
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