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Demenziell veränderte Menschen und ihre Versorgungssettings

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Part of the book series: Soziale Arbeit als Wohlfahrtsproduktion ((SOAW,volume 3))

Zusammenfassung

In diesem Kapitel wird der Gegenstandsbereich der Demenz sowie die häusliche Versorgungslage von Menschen mit Demenz diskutiert. Konsistent scheint dabei die Beobachtung, dass die Erscheinung der Erkrankung – also das Auftreten von Demenzsymptomen – auch von der Qualität der Interaktionen zwischen Menschen mit Demenz und ihrer Umwelt abhängig ist. Dementsprechend wird Demenz aus unterschiedlichen Perspektiven (medizinisch, zivilgesellschaftlich, sozial und kulturell) betrachtet. Neben der Versorgungslage in der häuslichen Umgebung und ihrer strukturellen Rahmungen wird in diesem Kapitel auch auf die Situation der in der überwiegenden Zahl weiblichen Angehörigen eingegangen, die die Unterstützungsarrangements in der häuslichen Umgebung gestalten.

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Notes

  1. 1.

    Eine Zusammenschau unterschiedlicher Studienergebnisse liefern Ziegler und Doblhammer (2009, S. 282 f.). Die Autorinnen geben als ein Grund für die Schwankungen in den Prävalenz- und Inzidenzraten u. a. methodologische Unterschiede in den Studiendesigns an (ebd., vgl. 2.1.2).

  2. 2.

    Die Nonnenstudie ist eine noch laufende Längsschnittstudie am National Institute on Aging an der Universität von Minnesota. Weitere Infos sind unter www.nunstudy.orgabrufbar.

  3. 3.

    Das „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ (DSM) ist ein Klassifikationssystem der American Psychiatric Association.

  4. 4.

    Bickel (2000) zeigt in einer Rundschau über relevante Studien, dass üblicherweise die Gruppe der sehr hohen Lebensalter mit „90 +“ (S. 213) angegeben wird. Ob die Prävalenz über das 100. Lebensjahr hinaus noch steigt, kann so jedoch nicht festgestellt werden.

  5. 5.

    Im Folgenden zitiert als Bickel (2012).

  6. 6.

    Eine Übersicht über die Prävalenz- und Inzidenzstudien, die in diese Meta-Analyse eingeflossen sind, findet sich beispielsweise bei Bickel (2000, S. 212). Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Arbeit war die wissenschaftliche Publikation zu der neuen Berechnung noch in Bearbeitung.

  7. 7.

    Grübler (2012, S. 23) spricht von weltweit 25.000 ForscherInnen, die sich mit dem Thema Demenz befassen.

  8. 8.

    Am Ende der dreijährigen Projektphase hat die Stadt Arnsberg ein Handbuch für andere Kommunen zusammengestellt, in dem ein Teil der dortigen Erfahrungen aus der Sicht der Kommune zusammengefasst wurden. Dieses ist online abrufbar unter: http://www.projekt-demenz-arnsberg.de/cms/upload/docs/PDA_Hand-buch_weblinksDS.pdf.

  9. 9.

    Diversity Management bzw. Managing Diversity kommt als Konzept aus den USA und betrachtet den angemessenen Umgang mit Verschiedenartigkeit (in Organisationen). Bestimmte Kategorien werden dabei besonders in den Blick genommen, weil sie die Gefahr von Ungleichheit markieren. Dazu gehören beispielsweise Geschlecht, Migration, Alter, Behinderung (vgl. Baer 2011, S. 197).

  10. 10.

    Vgl. dazu auch die Ausführungen zum Krankheitsverständnis in SGB V unter 2.4.3.2.

  11. 11.

    Medikalisierung als Begrifflichkeit meint im Allgemeinen die Tatsache, dass immer mehr Bereiche, die genuin nicht zum medizinischen Feld gehören, in den Fokus medizinischer Bemühungen rücken. Dazu zählt das Altern(n) wie Rixen (2010, S. 268) hervorhebt. Darunter fällt des Weiteren, dass immer mehr Phänomene medizinisch behandelt werden, die auch mit sozialen Ursachen erklärbar und dementsprechend auch als solche bearbeitbar wären.

  12. 12.

    Vgl. die weiteren Ausführungen bei Pichler (2010, S. 415 ff.). Die doppelt defizitäre Sichtweise auf Menschen mit Demenz als „alt“ und „hilfe- und/oder pflegebedürftig“ thematisieren Graumann und Offergeld (2013, S. 185 ff.).

  13. 13.

    Vgl. hierzu die Stellungnahme des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e. V. zum Entwurf eines Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes, online abrufbar unter: http://www.deutscher-verein.de/05-empfehlungen/empfehlungen_archiv/2012/DV%2017-12.pdf und die Stellungnahme der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zum Gesetzentwurf eines Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes (Stand 23.04.2012); online abrufbar unter: http://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=364.

  14. 14.

    Eine Zusammenfassung der relevanten Änderungen aus Sicht von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen findet sich unter 1.4.3.1.

  15. 15.

    Wenn es sich um besondere Angebote der allgemeinen Anleitung und Betreuung handelt. Leistungen der Grundpflege und hauswirtschaftlichen Versorgung fallen nicht darunter.

  16. 16.

    Im Folgenden werden besonders die Leistungen thematisiert, die für die vorliegende Untersuchung interessant sind. Einen guten Überblick über Leistungen der sozialen Sicherung findet sich beispielsweise bei Witterstätter (2006).

  17. 17.

    Vgl. für eine tiefergehende Information zum Thema „Soziale Arbeit in der Integrierten Versorgung“ das gleichnamige Buch von Greuèl und Mennemann (2006).

  18. 18.

    Die Gründe dafür sind hinreichend bekannt: Angehörige sehen aufgrund hegemonialer Familienvorstellungen (vgl. 3.3) häufig die Aufgabe von Pflege in der Familie. Eine Inanspruchnahme von professionellen Diensten wird dementsprechend oftmals als Versagen oder persönliches Scheitern interpretiert. Auch werden die engen Zeitkorridore der Pflegedienste oder die erwerbsunfreundlichen Öffnungszeiten von Tagespflegeangeboten bemängelt. Besonders im ländlichen Raum fehlt es an vielen Stellen grundsätzlich an einer ausgebauten Infrastruktur in Bezug auf Entlastungsangebote (vgl. zur Diskussion: Catulli 2007, S. 54 ff.; Philipp-Metzen 2008, S. 53 ff.).

  19. 19.

    Wenn in dieser Arbeit von pflegebedürftigen Menschen die Rede ist, meint dies die Verwendung des Begriffs in seiner weiten Interpretation. Bereits im wissenschaftlichen Diskurs fällt eine begriffliche Unschärfe an dieser Stelle auf: Denn wenn von pflegenden Angehörigen die Rede ist, meint dies keinesfalls lediglich Angehörige, die verrichtungsbezogene Tätigkeiten übernehmen, sondern vielmehr all jene, die ein Unterstützungsarrangement für ein hilfebedürftiges Familienmitglied arrangieren und dafür die Hauptverantwortung tragen. Daher wird in dieser Arbeit der Begriff der Hauptbezugsperson bevorzugt (vgl. zur Definition der Hauptbezugsperson Fußnote 3). Care eignet sich Backes et al. (2008, S. 26) folgend für diese Analyse nicht, da Care „im Sinne eines Halo-Effekts nicht von ihrer spezifischen Bewertung und von der Qualität des Warmen und Liebenden zu lösen sei“ (ebd.).

  20. 20.

    Unter direkte Kosten werden Kosten für die professionell erbrachten medizinischen und/oder pflegerischen Hilfen subsummiert, während zu den indirekten Kosten besonders der unbezahlte Betreuungsaufwand der Angehörigen, aber auch mögliche aus der Pflegebelastung resultierende Folgeerkrankungen der Angehörigen zählen (vgl. Weyerer 2007, S. 22 ff.; Philipp-Metzen 2008, S. 43 f.).

  21. 21.

    Weyerer (2007, S. 22 ff.) hat die ursprünglichen DM-Angaben in Euro-Angaben umgerechnet, die im Folgenden angegeben werden.

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© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Frewer-Graumann, S. (2014). Demenziell veränderte Menschen und ihre Versorgungssettings. In: Zwischen Fremdfürsorge und Selbstfürsorge. Soziale Arbeit als Wohlfahrtsproduktion, vol 3. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05273-7_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-05273-7_2

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-05272-0

  • Online ISBN: 978-3-658-05273-7

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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