Zusammenfassung
Die deutschen Streitkräfte stehen mit der Neuausrichtung der Bundeswehr vor einer gewaltigen Aufgabe, die nahezu alle Bereiche der Organisation betrifft (Elbe/Lange 2012). Mit dem Voranschreiten dieses gewaltigen Veränderungsprozesses wird zunehmend klarer, dass die Führungsleistung dabei den Kern der Herausforderung darstellt. Dies ist zuerst einmal nicht ungewöhnlich, da in hierarchisch strukturierten sozialen Systemen, wie sie Organisationen und insbesondere das Militär sind, Führung grundsätzlich eine der zentralen sozialen Prozesse ist, um einerseits die generelle Zielerreichung der Organisation (Lokomotionsfunktion) und andererseits den Zusammenhalt und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Organisationsmitglieder (Kohäsionsfunktion) zu gewährleisten. Durch den Veränderungsprozess der Neuausrichtung erhält der Führungsprozess aber eine besondere Qualität, da hierbei der Normalzustand der Auftragserfüllung im Militär deutliche Irritationen erfährt. Es werden erhebliche Ungewissheiten erzeugt, ob die Prinzipien der Auftragserfüllung, die bisher galten auch weiterhin gelten werden, ob die Ressourcen, die bisher zur Verfügung standen auch weiterhin nutzbar sein werden und ob die Anforderungen, die an die Soldaten und Soldatinnen und die zivilen Beschäftigten herangetragen werden noch mit dem bisher zu erwartenden vergleichbar sein werden.
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Elbe, M. (2014). Führen mit Zielen und Zielvereinbarungen in militärischen Organisationen. In: Kern, EM., Richter, G. (eds) Streitkräftemanagement. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05238-6_2
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