Zusammenfassung
Das Kräftefeld organisierter Interessen expandierte in Deutschland auch unter der schwarz-gelben Bundesregierung Angela Merkels weiter. Gleichwohl hat sich diese Entwicklung auf verbandlicher Ebene merklich verlangsamt. Die Interessenvertretungen standen dabei in verschiedener Hinsicht selbst unter Dauerfeuer. Der ermüdende Diskurs um die Gefahren des Lobbyismus und die fruchtlosen Versuche zu seiner Regulierung knüpften nahtlos an frühere Debatten an und dienten der Opposition zur Inszenierung einer Kontroverse um eine zu große Nähe zwischen Bundespolitik und organisierter Interessenvertretung.
Parallel dazu sahen sich die Verbände selbst organisatorischen Herausforderungen ausgesetzt. Zum einen wird die verbandliche Szenerie durch den Ausbau des europäischen Mehrebenensystems immer komplexer, denn Interessenvertretung muss mehr denn je simultan auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene erfolgen. Zum anderen sind die Herausforderungen des Web 2.0 zu meistern: Die Arbeit in und mit Social Media hat deshalb breiten Eingang in die Arbeit der Interessenvertretungen gefunden. Die Auswirkungen der jüngsten Finanzkrise schließlich hielten sich für deutsche Verbände dagegen in Grenzen.
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Sebaldt, M. (2015). Verbände im Zeichen der schwarz-gelben Koalition. In: Zohlnhöfer, R., Saalfeld, T. (eds) Politik im Schatten der Krise. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05213-3_10
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