Vergleich und Erweiterung von Horst Rittels Design Methodologie in parametrischen Entwurfsprozessen

Zusammenfassung

Die Integration der Entwurfs- und Planungstheorie von Horst W. J. Rittel in die heute weit verbreiteten parametrischen Entwurfsmethoden ist von hoher Relevanz. Eine der Hauptthesen von Rittels Werk ist, dass auftretende Planungsprobleme während eines Prozesses einer spezifischen Kategorie von Problemen, nämlich der Kategorie der „wicked problems“ - was soviel wie verzwickte Probleme bedeutet - angehören. Verzwickte Probleme lassen sich weder eindeutig formulieren noch gibt es dazu unstrittige Lösungen. Jedes Problem kann als Symptom eines anderen Problems aufgefasst werden (Bild 1). Als Entwerfer ist man deshalb nie sicher, ob man die Ursache kuriert oder nur ein Symptom, was den Entwurfsprozess gegebenenfalls nur verschlimmern könnte. Um die Risiken einer Fehlplanung zu minimieren entwickelte Rittel eine Planungsmethode, die auf einem argumentativen Verfahren aufbaut. In diesem Verfahren werden die am Projekt Beteiligten, sowie die vom Projekt Betroffenen angehalten, möglichst viele Argumente des Projektes aufzudecken – Variationserzeugung – und anschließend die Vor- und Nachteile der Varianten zu untersuchen, um zu einer akzeptablen Lösung zu kommen – Varietätseinschränkung.