Zusammenfassung
Obwohl Frauen maßgeblich zum ‘Arabischen Frühling’ des Jahres 2011 beigetragen haben, spielen sie bei der Neuordnung der politischen Strukturen in den Arabischen Transformationsländern keine vergleichbare Rolle mehr. Nicht alle sind jedoch gewillt, das Ausbleiben einer geschlechterspezifischen Revolutionsdividende hinzunehmen und fordern – individuell oder organisiert – Teilhabe an den neu entstehenden politischen Strukturen. Vor diesem Hintergrund geht Annette Jünemann der Frage nach, welchen Beitrag die EU zur Förderung von Geschlechterdemokratie in den arabischen Transformationsländern leisten kann. Die Aufgabe ist insofern problematisch, als die EU im Rahmen ihrer externen Demokratieförderung im südlichen Mittelmeerraum bislang die Agenda säkularer Frauenrechtsgruppen unterstützt hat. Dies geschah im stillen Einvernehmen mit den autoritären arabischen Regimen, die in einem säkularen Staatsfeminismus ein probates Mittel im Kampf gegen den politischen Islam sahen. Seit dem ‘Arabischen Frühling’ ist die bisherige Förderprax ist der EU diskreditiert und verlangt eine Anpassung an die neuen politischen Realitäten. Erkenntnisleitend sind in diesem Beitrag die Handlungslogiken, die das Politikfeld der Förderung von Geschlechterdemokratie prägen.
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Jünemann, A. (2014). Einleitung. In: Geschlechterdemokratie für die Arabische Welt. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04942-3_1
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