Abstract
Angesichts medientechnischer und konvergenzbezogener Entwicklungen verändert sich das Medienhandeln Heranwachsender. Dieses orientiert sich längst nicht mehr entlang einzelner Endgeräte und Angebotsformen. Auch eine strikte Trennung von medialen Räumen und sozialer Lebenswelt scheint nicht länger angemessen, werden doch im Zuge der Mediatisierung die sozialen Handlungsräume der Subjekte ebenso ins Mediale erweitert, wie der Alltag zunehmend als medial durchdrungen zu kennzeichnen ist. Dies stellt die medienpädagogische Forschung vor die Herausforderung, geeignete methodische Zugänge zu entwickeln, die den immer komplexer werdenden Medienaneignungsprozessen Rechnung tragen. Es gilt, Untersuchungsdesigns zu konzipieren, die an den Medienpraxen der Subjekte ansetzen und darauf abzielen, diese verstehend nachzuvollziehen, statt nur (quantifizierend) zu beschreiben. Im vorliegenden Beitrag wird am Beispiel der Langzeitstudie Medienkonvergenz Monitoring dargestellt, wie durch die Verzahnung quantitativer und qualitativer Methoden den neuen Anforderungen begegnet werden kann. Anhand exemplarischer Ergebnisse wird veranschaulicht, welche Bedeutung die Perspektive des Subjekts, seine individuellen Wahrnehmungen und Sinngebungen sowie die konsequente Berücksichtigung lebensweltlicher Bezüge für die Medienaneignungsforschung von heute hat.
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Kuttner, C., Jünger, N. (2014). Medienpädagogische Forschung im Spannungsfeld von Medienhandeln und Medienwandel. Forschungspraktische Umsetzung im Medienkonvergenz Monitoring. In: Hartung, A., Schorb, B., Niesyto, H., Moser, H., Grell, P. (eds) Jahrbuch Medienpädagogik 10. Jahrbuch Medienpädagogik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04718-4_5
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