Zusammenfassung
Die Geschichte der politischen Ideen im Zusammenhang mit der Rolle der Frau hat gezeigt, dass die Frage der Diskriminierung von Frauen meist mit der Frage der Macht einherging. Dies wird zwar in der wissenschaftlichen Debatte nicht explizit bestritten, aber doch gibt es kaum Ausführungen zu dieser These.
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Notes
- 1.
Engl.: Gender Trouble (1990).
- 2.
Ende der 80er Jahre gab es sowohl in der Innen- als auch in der Weltpolitik mit dem Ende des Kalten Krieges große Veränderungen. So ist neben der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten der Kommunismus weltweit zusammengebrochen. Der Marxismus und der Sozialismus als politische und philosophische Leitideen wurden marginalisiert und die medialen Revolutionen von Cyberspace und Internet wurden verstärkt. Die Gesellschaft versuchte sich also neu zu orientieren.
- 3.
So gelangen sowohl Becker-Schmitt und Knapp (2000, S. 85) als auch Knapp (1998, S. 58) zur Meinung, dass sich die deutschsprachige Debatte stark auf das Verhältnis von Körperlichkeit und Diskurs konzentrierte.
- 4.
Dekonstruktion bedeutet im wissenschaftlichen Sinne, dass Zweigeschlechtlichkeit nicht länger den Ausgangspunkt feministischer Studien bilden kann, sondern dass es in ihnen auch immer darum ginge, den Herstellungsmodus der Differenz aufzuschlüsseln, ihn zu re-konstruieren (Gildemeister; Wetterer 1992, S. 246).
- 5.
Vgl. hierzu Hegel 1952 und 1971, Honneth 2003, Sandel 1993 oder Gadamer 1956. Diese und weitere Autoren begründen, welches Fundament die Sprache für das Bestehen des Menschen darstellt. Für Honneth ist die Grundlage für die Notwendigkeit der Anerkennung, Sandel spricht in diesem Zusammenhang von dem Spiegel, indem wir uns selbst wieder finden. Gadamer zeigt damit die Wichtigkeit über den eigenen Horizont hinauszusehen (Horizontverschmelzung) und Hegel bietet in seiner „Phänomenologie des Geistes“ für sehr viele Autoren die Grundlage für die Anerkennung.
- 6.
Vgl. hierzu Teil I dieser Arbeit.
- 7.
Um die Frage der „Materialität“ aufzuklären, sieht sich Judith Butler zunächst in einem feministischen Konstruktivismus. Dies sind feministische Traditionen, die sich von Ideen distanzieren, die der Auffassung sind, dass die Biologie des Menschen etwas naturgegebenes sei, welches man nicht überwinden könne. Butler geht stattdessen davon aus, dass das Wichtige am Geschlecht etwas konstruiertes ist. Vgl. u. a. Villa 2003, S. 79/80.
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Schnebel, K. (2015). Geschlechtergerechtigkeit und Macht (Butler). In: Selbstbestimmung oder Geschlechtergerechtigkeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04209-7_4
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