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Politikfeldanalyse lokaler Familienpolitik

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Familienpolitik vor Ort
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Zusammenfassung

Nachdem im zweiten und dritten Kapitel aus einer (familien-)soziologischen Perspektive die Bedeutung der kommunalen Ebene im Kontext von Familienpolitik hergeleitet wurde, ist für den weiteren Verlauf dieser Arbeit eine politikwissenschaftliche Perspektive prägend. Entsprechend der Bezeichnung von lokaler Familienpolitik als Politikfeld in Kapitel 3.3 wird dabei der Ansatz der Politikfeldanalyse herangezogen. Damit wird ein Zugang beschrieben, der „sich mit den konkreten Inhalten, Determinanten und Wirkungen politischen Handelns“ (Schubert/Bandelow 2009: 3) befasst und dessen zentrale Fragestellung auf das Zustandekommen von Politikinhalten bzw. das Tun und Lassen politischer Entscheidungsträger gerichtet ist (Faust/Lauth 2003: 289). Den Bezugspunkt bilden Politikfelder, deren Charakteristika wie folgt beschrieben werden können:

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Notes

  1. 1.

    Synonym werden auch die Bezeichnungen Policy-Analyse oder Policy-Forschung verwendet. Allerdings ist der dabei zugeschriebene Sinngehalt mitunter unterschiedlich. Grunow beispielsweise schreibt dem Begriff Policy-Analyse eine spezifischere Bedeutung zu als dem der Politikfeldanalyse (2003: 23 ff.).

  2. 2.

    Nicht ausgeschlossen wird damit, dass auch diejenigen Akteure ein Interesse an der Lösung dieser Probleme haben, die von Grunow als Entscheidungsträger bezeichnet werden. Auch ihr Handeln muss nicht ausschließlich funktional (im Sinne von Aufgabenerfüllung) begründet sein, sondern kann zudem auch interessensgeleitet sein (vgl. Kapitel 2.2.2 und 3.3).

  3. 3.

    Vgl. für eine umfassende (kritische) Diskussion des Policy-Cycle Jann/Wegrich (2009: 102 ff.) oder Blum/Schubert (2011: 133 ff.).

  4. 4.

    Blum/Schubert haben vor diesem Hintergrund eine Weiterentwicklung des Policy-Cycle vorgelegt, mit dem dies auch grafisch abgebildet wird (Blum/Schubert 2011: 137).

  5. 5.

    Mit dem von Simon (1955) begründeten Konzept der begrenzten Rationalität, werden – so fassen Bogumil und Jann (2009: 165 f.) zusammen – die Erkenntnisgrenzen der individuellen und korporativen Akteure im Politikprozess beschrieben und davon ausgehend auf die Entstehung zufriedenstellender Lösungen geschlussfolgert. Diese entstehen deshalb, weil die am Prozess der Politikformulierung beteiligten Akteure nur in einem begrenzten Denk- und Erfahrungsrahmen nach einer Lösung suchen können. Die von Lindblom (1975) beschriebene Strategie der kleinen Schritte (inkrementalistische Strategie, auch als „sich durchwursteln“ von Entscheidung zu Entscheidung beschrieben), geht noch einen Schritt weiter. Strategische Entscheidungen, so fassen Bogumil und Jann (2009: 166 ff.) zusammen, sind nach Lindblom nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht erstrebenswert, da Politik vielmehr als kontinuierlicher Anpassungsprozess an sich verändernde Problemlagen und Interessen zu verstehen ist.

  6. 6.

    Mitunter wird die eigentliche Entscheidung innerhalb der Phase der Politikformulierung als eine eigenständige Sequenz betrachtet. „Bezogen auf den Policy-Cycle sind dieser Sequenz alle unmittelbar zur politischen Entscheidung führenden Schritte und Auswahlprozesse zuzurechnen“ (Blum/ Schubert 2011: 121).

  7. 7.

    Jann und Wegrich (2009: 103) verweisen diesbezüglich unter anderem auf die der Heuristik immanente „Gesetzgeberperspektive“, die Konzentration auf „einzelne“ Entscheidungen, die Unterschätzung „symbolischer“ Politik und die Nichtberücksichtigung von Wechselwirkungen mit anderen Policies.

  8. 8.

    Schimank verweist in diesem Zusammenhand darauf, dass „institutionelle Normen […] oftmals befolgt [werden], weil es sich im Verständnis des betreffenden Akteures so gehört – ohne eingehende Reflexion von Kosten und Nutzen im Vergleich zur Devianz. Der akteurzentrierte Institutionalismus geht also, in Absetzung von einem zu „rationalistischen“ Konzept des durchgängig kalkulierendenAkteures, von einem erheblichen Maß an Internationalisierung institutioneller Normen aus“ (Schimank2004: 295).

  9. 9.

    Die Interaktionsform einseitiges Handeln (bzw. einseitige Anpassung) stellt die Interaktionsform mit der höchstmöglichen individuellen Autonomie und hierarchische Steuerung die Interaktionsform mit der höchstmöglichen kollektiven Handlungsfähigkeit dar. Dazwischen liegen, mit abnehmender individueller Autonomie und zunehmender kollektiver Handlungsfähigkeit, die Interaktionsformen wechselseitige Anpassung und Verhandlung. Die (idealtypischen) institutionellen Kontexte, die mit den einzelnen Interaktionsformen verbunden werden, reichen vom anarchischen Feld für einseitiges Handeln über Netzwerke für Verhandlungen und Verbände für Mehrheitsentscheidungen bis hin zu Organisationen für hierarchische Steuerung (Scharpf 2000: 91f.; Mayntz/Scharpf 1995: 61f.).

  10. 10.

    Auf die Darstellung des über die in diesem Kapitel dargelegten Grundannahmen hinausgehenden Analysepotentials des akteurzentrierten Institutionalismus, das im Wesentlichen spieltheoretischer Natur ist (vgl. Scharpf 2000), wird verzichtet, da dies für die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit – die Rekonstruktion allgemeiner Zusammenhänge – nicht notwendig ist. Andere Studien beschränken sich in ähnlicher Weise auf die grundlegenden Annahmen des akteurzentrierten Institutionalismus (vgl. bspw. Niederhafner 2008).

  11. 11.

    www.rub.de/zefir (letzter Zugriff: 12.12.2012).

  12. 12.

    Für den Fragebogen vgl. Anhang A.

  13. 13.

    Durchgeführt wurden die Analysen in den Kapiteln 5.4.2, 6 und 7.5 mit dem Statistikprogramm SPSS. Die grafische Aufbereitung der Ergebnisse erfolgte mit SPSS und dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel.

  14. 14.

    Um ein repräsentatives Ergebnis für die nordrhein-westfälischen Kommunen zu erhalten, wurde eine Vollerhebung durchgeführt. Dazu wurden im November 2009 alle Kommunen in NordrheinWestfalen postalisch angeschrieben. Mit Blick auf die Repräsentativität der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass familienpolitisch aktive Kommunen möglicherweise eher an der Befragung teilgenommen haben als Kommunen, in denen familienpolitische Themen keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Berücksichtigt für die Analysen wurden alle Fragebögen, die bis zum 17.02.2010 eingegangen sind.

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© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Wunderlich, H. (2014). Politikfeldanalyse lokaler Familienpolitik. In: Familienpolitik vor Ort. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03760-4_4

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