Zusammenfassung
Transferträger sind Dienstleistungsorganisationen, die nach § 111 SGB III sogenannte Transfergesellschaften organisieren, um damit von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen beim Übergang in einen neuen Arbeitsplatz zu begleiten. Dementsprechend haben Unternehmen bei Personalfreisetzungen (bspw. durch Insolvenz, Teilstilllegung) die Option, eine Transfergesellschaft zu installieren und das zu kündigende Personal darin zusammenzufassen. Doch bevor es zu einem Übergang des Personals in die Transfergesellschaft kommt, muss sich das Unternehmen oder genauer die Geschäftsführung zusammen mit dem Betriebsrat für einen Träger entscheiden, der mit der Durchführung der Transfergesellschaft beauftragt wird. Nach Entscheidung für einen Träger sowie Unterzeichnung des sogenannten dreiseitigen Vertrags kann die Transfergesellschaft starten. Das bedeutet, dass der alte Arbeitsvertrag zwischen dem zu kündigenden Personal und dem Unternehmen aufgehoben wird und ein neuer Arbeitsvertrag zwischen dem Personal und dem Träger der Transfergesellschaft unterzeichnet wird. Bei dem Transferträger als neuen Arbeitgeber ist das Personal nun für maximal ein Jahr beschäftigt.
Der Beitrag wurde im Rahmen des Projektes „RegioTrans – Regionale Vernetzung von Transferträgern“ an der Universität Hildesheim erstellt. Auch die Interviews mit den GeschäftsführerInnen von Transferträgern wurden in diesem Projekt geführt. Das Projekt wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert (Richtlinie „Innovation durch Hochschulen“, Projektnummer 80125165).
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Truschkat, I., Herz, A., Peters, L. (2014). Das Postulat des Neuen im ewig Gleichen – Empirische Einsichten in Legitimationsmechanismen im Beschäftigtentransfer. In: Weber, S., Göhlich, M., Schröer, A., Schwarz, J. (eds) Organisation und das Neue. Organisation und Pädagogik, vol 15. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03734-5_17
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