Zusammenfassung
Aufgrund der bereits beschriebenen Tatsache, daß die geistesgeschichtliche Lage vor allem durch eine zunehmende Orientierungskrise in der sogenannten westlichen Welt bestimmt ist, haben ethische Disziplinen Hochkonjunktur, die sich insbesondere in eine Fülle von Bereichsethiken aufteilen. Wie bereits angedeutet, besteht aber das Dilemma der ethischen Hauptdisziplin, der philosophischen Ethik, darin, daß sie nicht mehr in der Lage ist, auf intellektuell redliche Weise ein bestimmtes ethisches System als verbindlich zu erklären. Dies mag auch der Grund dafür sein, daß in den verschiedensten Ethikkommissionen, die zu mannigfaltigen Zwecken und Fragestellungen eingesetzt werden, kaum Philosophen anzutreffen sind. Gerade zu dem Bereich ‚Wirtschaft‘ gibt es unübersehbar viele wirtschaftsethische Tagungen, Kongresse und entsprechend viele Veröffentlichungen. Die allermeisten von ihnen besitzen hinsichtlich ihrer Aussagenstruktur keinen argumentativen, sondern ausschließlich einen appellativen Charakter. Eine philosophische Beschäftigung mit wirtschaftsethischen Ausarbeitungen scheint aber nur für die Arbeiten fruchtbar sein zu können, die eine erkennbare Argumentationsstruktur besitzen, so daß überhaupt von einer Ethik gesprochen werden kann. Diese Position wird von dem ordnungtheoretischen Ansatz zur Behandlung wirtschaftsethischer Fragestellungen eingenommen. Da diese wirtschaftsethische Konzeption heute der am meisten diskutierte Ansatz ist, könnte ein Vergleich mit der individualistischen Wirtschaftsethik fruchtbar sein, zumal sie dem ordnungstheoretischen Begründungsversuch einer Wirtschaftsethik am meisten zu widersprechen scheint.
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Deppert, W. (2014). Vergleichende Anwendung von ordnungstheoretischer und individualistischer Ethik zum Erklärungsproblem des Prinzips der „unsichtbaren Hand“. In: Individualistische Wirtschaftsethik (IWE). Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03586-0_5
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