Fallvergleich: Krisen, Krisenbearbeitungen und transformative Möglichkeitsräume

Zusammenfassung

In der Gesamtschau kennzeichnen die rekonstruierten Fälle die Thematisierung zentraler „Belastungsfaktoren“ (Veenmann 1984), die die Wahrnehmung der Ausbildungsphase prägen. Basis der Rekonstruktionen bilden also zumindest keine thematisch ungewöhnlichen Schilderungen. Damit plausibilisieren die Rekonstruktionen die Fassung der tradierten Klagen über das Referendariat als Ausdrucksgestalten einer spezifischen Krisenhaftigkeit der Ausbildungsphase. Die drei Fälle, in deren Mittelpunkt eine sich manifestierende Krise steht, kennzeichnet gemeinsam die Figur einer die Bezugnahme auf die schulische Handlungssituation prägende Kontrollierbarkeitsvorstellung bzw. -hoffnung, die auf Grund jeweils spezifischer Ereignisse und Erfahrungen Krisen induzierend unter Druck gerät. Die sich in den rekonstruierten Schilderungen ausdrückenden Ausdeutungen dieser Situation können als Versuche der Krisenbearbeitungen gedeutet werden. Wie insbesondere der sich von den übrigen Fällen deutlich abhebende zweite Fall zeigt, verweist die Virulenz der Krise auf das Passungsverhältnis zwischen dem die Bezugnahme auf die Praxissituation strukturierenden beruflichen Habitus und den Anforderungen, die sich aus der Nichttechnologisierbarkeit der pädagogischen Handlungssituation ergeben.