Zusammenfassung
Schwerpunkt der Untersuchung der Entstehung von ausbildungsintegrierenden dualen Studiengängen ist die Meso-Ebene der Akteurskonstellationen. Ausbildungsintegrierende duale Studiengänge können durch eine Akteurskonstellation von drei unterschiedlich gesteuerten Meso-Akteuren (Hochschule, Unternehmen, Kammern) entwickelt werden. Eher typisch ist jedoch eine erweiterte Akteurskonstellation, bei denen vor allem berufsbildende Schulen und Unternehmensverbände hinzukommen. Aus der Governanceperspektive handelt es sich bei diesen Akteurskonstellationen um Netzwerke, nicht um Hierarchien. In der Hälfte der Untersuchungsfälle haben Hochschulen die Studiengänge initiiert oder mit initiiert, in über 30 Prozent der Fälle gehören Unternehmen zu den Initiatoren. In vielen Fällen konnten wir fallübergreifende Steuerungseinflüsse beobachten, sei es durch Großunternehmen und Unternehmensverbände oder durch landespolitische Steuerungsimpulse vermittels Geld und Recht. Die Interdependenzbewältigung zwischen den Organisationen, das Aufgreifen von Steuerungsimpulsen aus der Politik usw. benötigt das Handeln von Personen, die eingefahrene Handlungsabläufe (Routinespiele) verändern wollen und können (Boundary Spanner).
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Mill, U. (2015). Die Entstehung dualer Studiengänge: Auf der Suche nach einer neuen Governance. In: Krone, S. (eds) Dual Studieren im Blick. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03430-6_5
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