Zusammenfassung
Anfang 2011 ging ein Aufschrei durch die ehrwürdigen Hallen des Europäischen Parlaments. Der „Geld-für-Gesetze“-Skandal, durch den ein österreichischer EU-Abgeordneter traurige Berühmtheit erlangte, stellte die gesamte Institution unter Generalverdacht. Erstmals wurde das Ausmaß der Verflechtungen zwischen den europäischen Mandatsträgern und der Wirtschaft einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Die Mängel der bis dahin bestehenden Transparenzregeln wurden gnadenlos offen gelegt; und dies obwohl in den Skandal kein einziger ‚echter‘ Lobbyist verwickelt war. Der Skandal und seine Folgen – nämlich die Verschärfung der Transparenz- und Verhaltensregeln für Europaabgeordnete und Lobbyisten – werden im Beitrag aufgezeigt. Daran anschließend werden der aktuelle Stand der Ausgestaltung des gemeinsamen „Transparenzregisters“ kritisch diskutiert und mögliche Auswege aus dem Transparenzdilemma und aus dem damit einhergehenden institutionellen Imageverlust aufgezeigt.
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- 1.
Nach Einschätzung der Brüsseler Lobbyisten-Schule EIPAL ( European Institute for Public Affairs and Lobbying) entstehen zwei Drittel der Gesetze in der EU unter starker Beeinflussung von Lobbyisten.
- 2.
Olényi (27. April 2010).
- 3.
Lobbying im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie ( Information and Communications Technology).
- 4.
Anti-Counterfeiting Trade Agreement.
- 5.
Die Zahlen basieren auf den im EU-Transparenzregister freiwillig geleisteten Selbstauskünften der Verbände und Unternehmen. Würden allerdings umfassende und vor allem korrekte Angaben gemacht, käme man auf mehr als eine doppelt so hohe Summe, nämlich schätzungsweise 91 Mio. € jährlich; siehe dazu: Health Action International (HAI) Europe und Corporate Europe Observatory (CEO), Divide & Conquer: A look behind the scenes of the European Union pharmaceutical industry lobby, Research Paper, March 2012, 5.
- 6.
European Anti-Fraud Office (Europäisches Antibetrugsbehörde).
- 7.
Centre for European Policy Studies (www.ceps.eu).
- 8.
Friends of Europe (www.friendsofeurope.org).
- 9.
European Policy Centre (www.epc.eu).
Literatur
Olényi S. (27. April 2010). Von Beruf Lobbyist. Die Überzeugungstäter. www.spiegel.de. Zugegriffen: 15. März 2014.
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Dialer, D., Richter, M. (2014). Einleitung: Entmystifizierung von EU-Lobbying. In: Dialer, D., Richter, M. (eds) Lobbying in der Europäischen Union. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03221-0_1
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