Zusammenfassung
Ethik hat Moral zum Gegenstand. Das heißt sie setzt Moral so voraus, wie der Physiker Planeten und der Biologe Lebewesen voraussetzt. Ethik ist die systematische Reflexion der Moral mit dem Ziel, sie rational zu begründen und, wo nötig, zu kritisieren. Aber auch Politik im theoretischen Sinne ist nicht nur die Darlegung tatsächlicher politischer Strukturen. Sie ist im Zusammenhang der Philosophie eine normativ orientierte Disziplin. Sie ist allerdings nicht mehr, wie noch bei Aristoteles, ein im gleichen Sinne normativ orientiertes Gebiet wie die Ethik. Sie ist eine eigene Wissenschaft mit empirischen und historischen Methoden. Aber wir können ihr Einheitsprinzip immer noch, in gewissem Sinne aristotelisch, in dem Interesse des Politikers erblicken, das zu lernen, was zur Führung der Staatsgeschäfte notwendig ist. In einer demokratischen Konzeption von Politikwissenschaft ist dieses Interesse des Politikers zugleich als dasjenige all derer zu betrachten, die die Staatsgeschäfte gar nicht selbst führen, aber von ihnen betroffen sind, über sie mitzubestimmen haben und die Wahl haben, wem sie die politische Aufgabe übertragen wollen.
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Schweidler, W. (2014). Zur Stellung von Ethik und Politik innerhalb der Philosophie. In: Der gute Staat. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03127-5_1
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