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Neue Märkte erobern – Belastungen reduzieren

Interkulturelle Belastungsfaktoren bei Auslandsentsendungen

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Betriebliche Gesundheitsförderung
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Zusammenfassung

Weltweit zu investieren, neue Märkte zu erschließen und internationale Kooperationen einzugehen, wird zunehmend auch für kleine und mittelständische Unternehmen interessant. Die Öffnung der Märkte im Zuge der Globalisierung vereinfacht den Internationalisierungsprozess und eröffnet neue Möglichkeiten der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Die Folgen einer Verlagerung der Geschäftstätigkeit ins Ausland gehen jedoch oftmals über die auf den ersten Blick sichtbaren Kosteneinsparungen hinaus. Der internationale Austausch bildet die Basis für neue Ideen und schafft Innovationspotenziale .

Die neueste Untersuchung „Managing Mobility Survey“ der Employment Conditions Abroad Limited (ECA International, Managing Mobility Survey, 2012) belegt eindeutig diesen Trend. Die Anzahl der Auslandsentsendungen von Mitarbeitern ist in den vergangenen zehn Jahren um 25 % gestiegen. Ebenso haben Business Trips und Kurzzeiteinsätze im Ausland kontinuierlich zugenommen (ebd.). Die Besetzung von Schlüsselstellen im Ausland mit spezialisierten Fach- und Führungskräften aus dem Stammhaus ist für viele Firmen seit Jahrzehnten unverzichtbar. Unternehmensrelevante Prozesse können so frühzeitig vor Ort erkannt und bei Bedarf umstrukturiert werden. Dabei beschränkt sich die Erschließung neuer Märkte längst nicht mehr auf große Konzerne. Auch viele kleine und mittelständische Unternehmen expandieren inzwischen in fremde Märkte und sehen sich mit der damit verbundenen Auslandsentsendung von Mitarbeitern konfrontiert.

Die individuellen Herausforderungen für den einzelnen international tätigen Mitarbeiter sollten hierbei allerdings nicht unterschätzt werden. Ein gesteigertes Anforderungsprofil und gravierende Einschnitte in das Privatleben beeinflussen nicht nur das Stresserleben, sondern können auch weiterreichende Belastungsfaktoren hervorrufen. Nur wenn der Entsendungsprozess von Beginn an und durch alle Phasen hinweg professionell begleitet wird, kann Risiken eines Abbruchs oder gar eines Arbeitgeberwechsels während oder nach dem Auslandsaufenthalt entgegengesteuert werden. Mögliche gesundheitliche Probleme des endsendeten Mitarbeiters oder der mitausreisenden Familie während des Auslandseinsatzes gefährden den Erfolg einer Entsendung wie kaum ein anderer Aspekt. Sie bergen nicht nur ein immenses Kostenrisiko für das Unternehmen, auch der ausreisende Mitarbeiter leidet unter Umständen längerfristig unter den gesundheitlichen Folgen seiner Auslandsentsendung (Brüch, Kulturelle Anpassung deutscher Unternehmensmitarbeiter bei Auslandsentsendungen, 2001).

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  1. 1.

    Um Kulturvergleiche und die verschiedenen Dimensionen, die dabei herangezogen werden, zu erklären, kann auf eine Reihe von kulturwissenschaftlichen Ansätzen zurückgegriffen werden: u. a. bei Hofstede 1980; Hall 1966; Trompenaars1993.

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Frank, K. (2014). Neue Märkte erobern – Belastungen reduzieren. In: Hahnzog, S. (eds) Betriebliche Gesundheitsförderung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02962-3_20

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

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