In diesem Beitrag wird beschrieben, was die praktische Umsetzung von Smart Grids ausmacht. Die Aufgabenschwerpunkte der smarten Übertragungs- und Verteilernetze unterscheiden sich, aber die Herausforderungen sind gleich: Betriebs- und Versorgungssicherheit, Integration der volatilen Erzeugung und des Marktes, dezentrale Erzeugung und Aktivierung der Netzkunden. In den bereits smarten Übertragungsnetzen richtet sich der Fokus auf smartere Prognose und Betriebsplanung, auf Ausgleich der Volatilität durch Markthandel nahe an Echtzeit und auf Ausbau zu europäischen Supergrids. In den Verteilernetzen, die einen Boom an dezentraler Erzeugung und somit bidirektionalen Lastflüssen erleben, liegt der Fokus auf smarteren Verteilernetzausbau und Verteilernetzbetrieb und auf technisch/wirtschaftlicher Optimierung des Spannungs- und Lastmanagements. Praktische Erfahrungen sind erwähnt, aus Sicherheitsinitiativen europäischer Übertragungsnetzbetreiber (Transmission System Operators, TSOs) und aus österreichischen Verteilernetzen. Die Kriterien für die Bewertung der Smart Grids-Projekte in der EU sind erläutert. Eine Entmystifizierung des Begriffes Smart Grid, als ein kontinuierlicher Entwicklungs- und Verbesserungsprozess zu intelligenten Elektrizitätsversorgungsnetzen der Zukunft ist das zentrale Thema – Smart Grids als Kaizen der elektrischen Energieversorgungsnetze und -systeme.