Zusammenfassung
Nach langen Jahren in der Versenkung hat das Ghetto Mitte der 1980er Jahre ein erstaunliches Comeback auf der politischen Bühne und im amerikanischen Kollektivbewusstsein erfahren. Seit den Unruhen in den „langen heißen Sommern“ von 1964-68 (Fogelson 1971) war der schwarzen Armutsbevölkerung in der Metropolis nicht mehr so viel geballte Aufmerksamkeit seitens der Medien, Gelehrten und politischen Entscheidungsträgern zuteil geworden. Die unerbittliche Zunahme chronischer Armut (vor allem unter Frauen und Kindern) und Straßenkriminalität, der Zusammenbruch der patriarchalen Familie, der fortschreitende Verfall des öffentlichen Wohnungsbaus und des öffentlichen Schulsystems, die Erosion der Steuergrundlage der von großen Ghettos und den Dilemmata der Gentrifizierung geplagten Städte, die Ernüchterung der progressiven Kräfte über die Sozialfürsorge und die weitreichende politische Offensive der Neuen Rechten – all das brachte die Bewohner der segregierten Stadtkerne zurück ins Zentrum der öffentlichen Debatte (Wilson 1987).
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Wacquant, L. (2018). Die Kosten der Rassen- und Klassenausschlusses in „Bronzeville“. In: Die Verdammten der Stadt. Interkulturelle Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02680-6_3
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