Skip to main content

Die Anerkennung informell erworbener Kompetenzen in der Pflege Ansätze, Möglichkeiten und Grenzen der Kompetenzbilanzierung

  • Chapter
Book cover Pflegeforschung trifft Pflegepraxis

Zusammenfassung

Die Anerkennung informell und non-formal1 erworbener Kompetenzen gewinnt im aktuellen Diskurs zur beruflichen Bildung zunehmend an Relevanz. Dabei lassen sich verschiedene Einzeldiskurse unterscheiden, die mit dem Blick auf die Nutzung informell und non-formal erworbener Kompetenzen zwar einen ähnlichen thematischen Fokus haben, jedoch diesen aus einer unterschiedlichen Perspektive betrachten und mit jeweils eigenen Zielstellungen verknüpfen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Zur Erläuterung der in der Diskussion verwendeten Begriffe zu den verschiedenen Lernformen, werden folgende Definitionen des CEDEFOP (2009, S.86 f.) angeführt: „Formales Lernen beschreibt Lernen, das in einem organisierten und strukturierten Kontext (z. B. in einer Einrichtung der allgemeinen oder beruflichen Bildung oder am Arbeitsplatz) stattfinden, explizit als Lernen bezeichnet wird und (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) strukturiert ist. Formales Lernen ist aus der Sicht des Lernenden zielgerichtet und führt im Allgemeinen zur Zertifizierung. (…) Informelles Lernen bezeichnet Lernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit stattfindet. Es ist in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung nicht organisiert und strukturiert. Informelles Lernen ist in den meisten Fällen aus Sicht des Lernenden nicht ausdrücklich beabsichtigt. (…) Nicht formales Lernen oder non-formales Lernen bezeichnet Lernen, das in planvolle Tätigkeiten eingebettet ist, die nicht explizit als Lernen bezeichnet werden (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung), jedoch ein ausgeprägtes „Lernelement“ beinhalten. Nicht formales Lernen ist aus Sicht der Lernenden beabsichtigt.“

  2. 2.

    Vergleicht man den Kompetenzbegriff des DQR mit der Definition der beruflichen Handlungskompetenz aus der „Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz“ (2007) welche unter beruflicher Handlungskompetenz „die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten“ versteht, wird ein weitestgehend inhaltlicher Konsens in den Definitionen deutlich.

  3. 3.

    Darunter auch die Branche „Gesundheit/Pflege“.

  4. 4.

    Aufgrund der Tatsache, dass der überwiegende Teil der Pflegenden weiblich ist, wird die weibliche Form verwendet. Männliche Pflegende sind mitgemeint.

  5. 5.

    Im Kompetenzbilanzierungsprozess wurden non-formale Qualifikationen, wie beispielsweise ein Fortbildung zur „Schwesternhelferin“ oder „Betreuungsfachkraft nach § 87b SGB XI“ formal erfasst. Da diese niedrigschwelligen Qualifizierungen aber mit unterschiedlichen Umfang und inhaltlichen Ausgestaltungen angeboten werden, wurden sie nicht per se als Beleg für den Erwerb von Kompetenzen herangezogen. Alle Pflegehilfskräfte, die einen Nachweis über die Teilnahme an einer non-formalen Qualifizierung erbracht haben, müssen trotzdem in vollem Umfang am Verfahren zur Kompetenzbilanzierung teilnehmen. Im Verfahren wird nicht explizit zwischen informell und non-formal erworbenen Kompetenzen unterschieden.

  6. 6.

    Die Vorgehensweise in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen war aufgrund von unterschiedlichen landesrechtlichen Voraussetzungen und Vorgaben für die Altenpflegeausbildung teilweise verschieden.

Literatur

  • Bals, Thomas (2011): Stellungnahme zur Einbeziehung non-formal und informell erworbener Kompetenzen in den DQR. Juni 2011. Berlin. http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/de?t=/documentManager/sfdoc.file.su pply& fileID=1311339187320 [2012-11-20].

  • Benner, Patricia (2012): Stufen zur Pflegekompetenz – From Novice to Expert, 2., vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage. Bern.

    Google Scholar 

  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg) (2012): Vorabdruck – Themenreport „Pflege 2030“ Was ist zu erwarten – was ist zu tun? Gütersloh.

    Google Scholar 

  • Blass, Kerstin (2012): Altenpflege zwischen professioneller Kompetenzentwicklung und struktureller Deprofessionalisierung; In: R. Reichwald et al. (Hrsg.): Zukunftsfeld Dienstleistungsarbeit. Gabler Verlag. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Blumenauer, Heike (2012): Konzeption Kompetenzbilanzierung für die Nachqualifizierung in der Altenpflege in Rheinland-Pfalz. 1. unveröffentlichte Fassung zur Vorlage bei BMBF und BMFSFJ. Offenbach.

    Google Scholar 

  • Bögemann-Großheim, Ellen (2004): Zum Verhältnis von Akademisierung, Professionalisierung und Ausbildung im Kontext der Weiterentwicklung pflegerischer Berufskompetenz in Deutschland. In: Pflege & Gesellschaft 9. Jahrgang 3/2004.

    Google Scholar 

  • Bohlinger, Sandra (2009): Bildungspolitische Implikationen informellen Lernens. In: Bildungsforschung (2009) Jg. 6, S. 1–28.

    Google Scholar 

  • Bohlinger, Sandra (2011): Eignung von Kompetenzfeststellungsverfahren in der beruflichen Nachqualifizierung. Düsseldorf. http://www.q-zwh.de/zwh/fileadmin/p_bqf/nachqualifizierung_pdf/Kompetenzfeststellung_Endbericht_2011.pdf [2012-11-20].

  • Bundesagentur für Arbeit (2011): Perspektive 2025: Fachkräfte für Deutschland. Nürnberg.

    Google Scholar 

  • Bundesrat (2012): Beschluss des Bundesrates zum Vorschlag für eine Empfehlung des Rates zur Validierung der Ergebnisse nichtformalen und informellen Lernens. Drucksache 535/12 vom 12.10.2012.

    Google Scholar 

  • Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (2010): Fachkräftemangel bekämpfen, Wettbewerbsfähigkeit sichern. Berlin.

    Google Scholar 

  • CEDEFOP (2009): Europäische Leitlinien für die Validierung nichtformalen und informellen Lernens. Luxemburg, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union.http://www.eubildungspolitik.de/uploads/dokumente_informelles_lernen/2009_11_cedefop_leitlinien.pdf [2012-11-20].

  • Darmann-Fink, Ingrid;Friesacher, Heiner (2009): Professionalisierung muss am Kern desPflegerischen ansetzen! In: Institut für Public Health und Pflegeforschung Bremen (Hrsg.); ipp Info Ausgabe 07. 5.Jahrgang.

    Google Scholar 

  • Darmann-Fink, Ingrid (2011): Kompetenzmessung im Berufsfeld Pflege zwischen Subjektivität und Irrelevanz. In: Institut für Public Health und Pflegeforschung Bremen (Hrsg.); ipp Info Ausgabe 09. 6. Jahrgang.

    Google Scholar 

  • DQR (2010): Vorschlag für einen deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. verabschiedet vom Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen am 10. November 2010.

    Google Scholar 

  • DQR (2011): Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. Verabschiedet vom Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen am 22.3.2011. http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/de?t=/documentManager/sfdoc.file.supply & fileID=1347453494007 [2012-11-20].

  • DQR (2011): Empfehlungen der Arbeitsgruppen zur Einbeziehung nicht-formal und informell erworbener Kompetenzen in den DQR. Vorgelegt am 22.11.2011. http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/de?t=/documentManager/sfdoc.file.supply & fileID=134852173955 [2012-11-20].

  • DQR (2012): Einbeziehung nicht-formal und informell erworbener Kompetenzen in den

    Google Scholar 

  • DQR. Stellungnahme des AK DQR vom 13.09.2012 zu den Empfehlungen der Arbeitsgruppen vom 22.11.2011. http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/-de?t=/documentManager/sfdoc.file.supply & fileID=1348521758362 [2012-11-20].

  • Europäische Kommission (2012): Vorschlag für eine Empfehlung des Rates zur Validierung der Ergebnisse nichtformalen und informellen Lernens. Brüssel 5.9.2012. http://ec.europa.eu/education/lifelong-learning-policy/doc/informal/proposal2012_de.pdf [2012-11–20]

  • Geldermann, Brigitte/Seidel, Sabine/Severing, Eckart (2009): Rahmenbedingungen zur Anerkennung informell erworbener Kompetenzen. Bielefeld.

    Google Scholar 

  • Gesetz über die Berufe in der Altenpflege (Altenpflegegesetz – AltPflG) (2000)

    Google Scholar 

  • Gillen, Julia (2007): Von der Kompetenzanalyse zur Kompetenzentwicklung. In: Dehnbostel , Peter / Elsholz, Uwe / Gillen, Julia (Hrsg.) (2007): Kompetenzerwerb in der Arbeit. Berlin. S.149–162.

    Google Scholar 

  • Gutschow, Katrin (2010): Anerkennung von nicht formal und informell erworbenen Kompetenzen. Heft 118 der Schriftenreihe des Bundesinstituts für Berufsbildung. Bonn.

    Google Scholar 

  • Grundke, Susanne (2009): Professionalisierungs- und Deprofessionalisierungstendenzen in der stationäre Altenpflege – eine handlungs- und biografieanalytische Untersuchung; In: Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften. Halle

    Google Scholar 

  • Hörmann, Martina (2011): Entwicklung und Umsetzung lernfeldstrukturierter Curricula in der Altenpflege. In: bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, Ausgabe 20,S. 1-15. http://www.bwpat.de/ausgabe20/hoermann_bwpat20.pdf [2012-11-20].

  • Hörmann , Martina / Kasperek, Peter (2011): Nachqualifizierung in der Pflege. Herausforderung und Chance zugleich. In: NQ-News, März 2011 .http://www.nachqualifizierung-altenpflege.inbas.com/download/nq_ap/10505_-presse_nqnews_fbb_mrz2011.pdf [2012-11-20].

  • Hörmann , Martina / Vollstädt, Witlof (2009): Lernfeldorientierung konkret. Eine Arbeitshilfe für die Altenpflegeausbildung. Offenbach am Main / Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • HSM – Hessisches Sozialministerium (2009): Rahmenplan für die schulische und betriebliche Ausbildung Fachkraft Altenpflege. Wiesbaden (2. Auflage 2011). http: Rahmenlehrplan für die schulische und betriebliche Ausbildung Fachkraft Altenpflege [2012-11-20].

    Google Scholar 

  • HSM – Hessisches Sozialministerium (2012): Rahmenlehrplan für die schulische und betriebliche Ausbildung in der Altenpflegehilfe. Wiesbaden. Rahmenlehrplan für die schulische und betriebliche Ausbildung in der Altenpflegehilfe [2012-11-20].

    Google Scholar 

  • Institut für Public Health und Pflegeforschung (o.J.): Kompetenzmessung in der Pflegeausbildung. Ipp-Info Heft 09, 6. Jahrgang. http://www.ipp.uni-bremen.de/-downloads/ippinfo/IPP_info_no9_online_rz.pdf [2012-11-20].

  • Kirchhof, Steffen (2007): Informelles Lernen und Kompetenzentwicklung in der Pflege –neue Impulse für die Pflegedidaktik; In: PrInterNet 12/2007.

    Google Scholar 

  • Otto, Hans-Uwe/Rauschenbach, Thomas (Hg.) (2004): Die andere Seite der Bildung. Zum Verhältnis von formellen und informellen Lernprozessen. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Richter, Helmut (2002): Lernerfolgsüberprüfung im Lernfeldkonzept. In: Landesinstitut für Schule (Hrsg.): Steigerung der Effizienz neuer Lernkonzepte und Unterrichtsmethoden in der dualen Berufsausbildung (SELUBA). Werkstattbericht, Heft 5. Soest.

    Google Scholar 

  • Schewior-Popp, Susanne (2005): Lernsituationen planen und gestalten. Georg Thieme Verlag KG. Stuttgart

    Google Scholar 

  • Schönborn, Anette (2007): Fachlichkeit in der Altenpflege. Eine Tätigkeitsanalyse unter dem Aspekt der Professionalisierungsdebatte aus berufssoziologischer Sicht. Verlag Dr. Kovac. Hamburg.

    Google Scholar 

  • Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) (Hrsg.) (2011): Hinweise und Anregungen zur abschlussbezogenen Nachqualifizierung für die Zulassung zur Externenprüfung. Düsseldorf.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Blumenauer, H., Hörmann, M. (2013). Die Anerkennung informell erworbener Kompetenzen in der Pflege Ansätze, Möglichkeiten und Grenzen der Kompetenzbilanzierung. In: Zängl, P. (eds) Pflegeforschung trifft Pflegepraxis. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02573-1_8

Download citation

Publish with us

Policies and ethics