Zusammenfassung
Die sozialwissenschaftlichen Forschungen, die formale und informale Strukturen und Prozesse, insbesondere in Organisationen seit Langem untersuchen, haben nach wie vor Schwierigkeiten mit einer klaren theoretischen Abgrenzung der beiden Untersuchungsfelder (vgl. u. a. Tacke 2010, Holzer 2006, Kühl 2010).
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Notes
- 1.
Die folgenden Handlungsfelder wurden einbezogen: „Betreuungsvereine und -verbände; Schutz für Frauen, Förderung von Frauenhäusern, Mütterzentren; Frühförderung Behinderter und Familien entlastende Maßnahmen; Förderung von Projektengegen Gewalt an Mädchen und Jungen; Förderung von Selbsthilfeprojekten; Vorbeugung von Sucht- und Drogenabhängigkeit und ambulante Hilfen; Aidsberatung und Aidsprävention; Integration für Kinder- und Jugendliche ausländischer MitbürgerInnen“ (Grunow et al. 2011: 12).
- 2.
Die Steuerungsverantwortung ergibt sich aus der Landesverantwortung für die „Sicherung der bedarfsgerechten und fachlichen Weiterentwicklung, die Gewährleistung landesweit vergleichbarer Versorgungs- und Lebenssituationen sowie die Organisation der Aufgaben und Angeboten“ (Rahmenvereinbarung, 2).
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An der Umsetzungen der Rahmenvereinbarung in den beiden hier analysierten Kommunen waren folgende Wohlfahrtsverbände beteiligt: Arbeiterwohlfahrt, Deutscher Caritasverband, Diakonisches Werk, Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband. Die Verbände werden während der Analyse jedoch anonymisiert.
- 4.
Die Namen der Kommunen und die der befragten Personen wurden anonymisiert.
- 5.
Dies umfasst dann auch die formale Kommunikation zwischen Bürger und Verwaltung. Die Kommunikation der Politik (i. e. S.) des politischen Systems hingegen lässt sich auf Wertdiskussionen gegenüber bereits getroffenen und zukünftig zu treffenden politischen Entscheidungen zurechnen. Die Wertprämissen sind häufig Entscheidungen, die die Bürgerschaft im politischen System als Partei- und Wahlprogramme beobachten können. In diesem Zusammenhang werden die politischen Akteure häufig durch partei- und fraktionsinterne Organisationsentscheidungen „auf Linie“ gebracht.
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Ein weiterer Mechanismus ist Macht. Deren Bedeutung war in den beiden Policy-Netzwerken ebenfalls empirisch zu beobachten. Der Machtmechanismus war in den Interaktionen jedoch nicht der primäre Mechanismus zur Erzeugung von Bindewirkungen.
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Lanfer, J. (2014). Policy-Netze in der kommunalen Sozialpolitik zwischen Formalität und Informalität. In: Bröchler, S., Grunden, T. (eds) Informelle Politik. Schriften der DVPW-Sektion Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02380-5_13
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