Zusammenfassung
Obwohl die Konzepte Biografie und Generation tief in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Tradition wurzeln, werden sie in der Kommunikations- und Medienwissenschaft eher selten genutzt. Anwendungsgebiete sind hier vor allem Fachgeschichte, Medienrezeption und Journalismus. Der Beitrag liefert Beispiele aus der Forschungspraxis und wirbt so für biografisch ausgerichtete Untersuchungen und Generationsanalysen.
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Literatur
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Weiterführende Literatur
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Meyen, Michael. 2003. Denver Clan und Neues Deutschland. Mediennutzung in der DDR. Berlin: Ch. Links. Eigenwerbung. Medienbiografien werden hier mit anderen Quellen kombiniert (Umfragen in der DDR und in Flüchtlingslagern, Leser- und Zuschauerbriefe, Statistiken) und zu einem Porträt der ostdeutschen Gesellschaft in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre verdichtet. An dieser Stelle auch erwähnt, weil das Generationskonzept genutzt wird, um Unterschiede zwischen den Befragten zu erklären.
Wiedemann, Thomas. 2012. Walter Hagemann. Aufstieg und Fall eines politisch ambitionierten Journalisten und Publizistikwissenschaftlers. Köln: Halem. Beispiel für eine problemorientierte, theoriegeleitete und quellengesättigte Biografie. Bei Wiedemann lernt man, wie das biografische Genre die sozialwissenschaftlichen Qualitätsstandards erfüllen kann (über Quellenvielfalt, Reflexion und ein theoretisches Fundament, hier: die Soziologie Bourdieus), trotzdem lesbar bleibt und die Fachgeschichtsschreibung herausfordert.
Internetangebot
Meyen, Michael, und Thomas Wiedemann, Hrsg. Biografisches Lexikon der Kommunikationswissenschaft. Köln: Halem. http://blexkom.halemverlag.de/
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Meyen, M. (2016). Biografie und Generation in der Kommunikationswissenschaft. In: Averbeck-Lietz, S., Meyen, M. (eds) Handbuch nicht standardisierte Methoden in der Kommunikationswissenschaft. Springer NachschlageWissen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01656-2_25
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-01656-2
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