Zusammenfassung
Zur traditionellen Standortlehre zählen wir „ältere“ Theorien (aus der Zeit von Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts) von bekannten Standorttheoretikern. Wir betrachten die Ansätze von Hotelling, Weber, von Thünen, Christaller und Lösch, von denen die meisten aus dem deutschsprachigen Raum stammten. Die Traditionelle Standortlehre umfasst sowohl einzelwirtschaftliche Ansätze, wie sie Bestandteil der Theorien zur unternehmerischen Standortwahl sind, als auch gesamtwirtschaftliche Ansätze, wie sie in den Standortstrukturtheorien vorkommen. Die Theorien zur unternehmerischen Standortwahl analysieren aus mikroökonomischer Perspektive die Beweggründe für eine bestimmte Standortentscheidung von Unternehmen. Durch die einzelnen Standortentscheidungen ergibt sich einerseits ein Muster der Landnutzung um eine Stadt herum und andererseits entsteht ein System von Städten, die jeweils unterschiedliche Funktionen übernehmen, was beides Gegenstand der Standortstrukturtheorien ist. Insofern verfolgen die Standortstrukturtheorien eine globalere Herangehensweise als die Theorien unternehmerischer Standortwahl. Beide Theoriestränge zeichnen sich dadurch aus, dass die Transportkosten, die in früheren Modellen noch außer Acht gelassen wurden, nun eine wesentliche Rolle spielen. Diese Innovation war äußerst bedeutend und ebnete den Weg für viele Modelle der jüngeren Generation.
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Farhauer, O., Kröll, A. (2013). Traditionelle Standortlehre. In: Standorttheorien. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01574-9_2
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