Zusammenfassung
Betrug und Korruption stehen keinem potenziellen Täter auf der Stirn geschrieben. Darum hat Wirtschaftskriminalität aufzudecken mehr mit Empathie zu tun als man denkt. Hier zeigt der ehemalige Kriminalkommissar Heißner Täter-Typologien und charakteristische Indikatoren auf, die das Phänomen Wirtschaftskriminalität ein Stück weit vorhersehbar machen – denn Täter ist immer der Mensch. Und diesen gilt es zu verstehen.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen hier Dilemma-Situationen und psychologische Negativspiralen, die in der Realität häufig dazu führen, dass eigentlich undramatische Bagatelldelikte durch weitere Delikte verschleiert werden sollen – und mit der Zeit massive Schäden entstehen.
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Notes
- 1.
- 2.
Weblink: http://www.gesetze-im-internet.de/gvg/__74c.html. Zugegriffen: 26.06.2013.
- 3.
Das deutsche Strafgesetzbuch definiert über den Grundtatbestand nach § 263 StGB viele weitere so genannte Sondertatbestände des Betruges, um Strafbarkeitslücken zu schließen.
- 4.
Für ausführliche Beschreibungen vgl. Hlavica et al. 2011, S. 301 ff.
- 5.
Diese Verurteilung ist bis heute das härteste Urteil, das je wegen Insidergeschäften ausgesprochen wurde – obwohl das soziale Engagement des Täters bereits strafmildernd berücksichtigt wurde.
- 6.
Cressey war im Übrigen Schüler des bedeutenden Kriminologen Edwin H. Sutherland, der den Begriff des „White Collar Crime“ in die Kriminalistik einbrachte und damit die Betrachtung von Kriminalität als „Unterschichtenphänomen“ beendete.
- 7.
Bis Februar 2013 lagen keine aktuelleren Bundeslagebilder vor.
- 8.
Jedes Jahr schätzungsweise ein hoher zweistelliger Milliardenbetrag; die Schätzung ist aus geschilderten Gründen kaum valide durchzuführen.
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Heißner, S. (2014). Täter und Delikte. In: Erfolgsfaktor Integrität. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01137-6_2
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