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Dynamiken klanglicher Subjektivierung. Zur Veranderung des Selbst in Soundscapes der Gegenwart

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Alltagsklänge – Einsätze einer Kulturanthropologie des Hörens
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Zusammenfassung

Studien aus jüngerer Zeit, die sich als aktuelle Erscheinungsform der Soundscape-Forschung begreifen lassen, haben zu einem bejahenden Umgang mit dem von Schafer kritisierten ‚in-diskreten‘ Charakter zeitgenössischer Klanglichkeit gefunden. Sie interessieren sich für die einnehmende affektive Kraft der Klänge. Dies hat zur Folge, dass die hiermit einhergehenden Dynamiken klanglicher Subjektivierung den roten Faden der jüngeren Soundscape-Forschung bilden. Da er in der Regel implizit bleibt, besteht der Ansatz dieses Kapitels darin, den Faden aufzugreifen und herauszuarbeiten. Zu diesem Zweck beschreibe ich im Folgenden zwei Formen, in welchen die Verwandlung des Selbst mittels Klängen in diesen Studien erscheint. Zum einen handelt es sich um die Über-Setzung des Selbst zwischen verschiedenen symbolischen Ordnungen, die von Klängen mit sich geführt werden; Ordnungen, die das Selbst ergreifen und neu subjektivieren, also ein anderes Subjekt erzeugen, indem sie es in ihren jeweiligen Geltungsbereich ziehen. Zum anderen handelt es sich um eine mit den Klängen für das Subjekt einhergehende Erfahrung des schieren Existierens, des Nicht-Identifiziertseins, von dem her sich in der Folge eine Welt aufzubauen beginnt. Diesen zweiten Modus der Subjektivierung im Klanglichen versuche ich mit der Bezeichnung ‚Ver-Bindung des Selbst‘ zu fassen.

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Notes

  1. 1.

    Järviluoma, Helmi 2009: Scythe-Driven Nostalgia.

  2. 2.

    Hier und im Folgenden ebd., 155.

  3. 3.

    Ebd., 159.

  4. 4.

    Ebd., 164.

  5. 5.

    Hier und im Folgenden ebd., Hervorhebung im Original.

  6. 6.

    Ebd., 165.

  7. 7.

    Vgl. Bull, Michael 2006a: Sounding Out the City; ders. 2006b: Soundscapes of the Car.

  8. 8.

    Vgl. Bull, Michael 2006a: Sounding Out the City, 82.

  9. 9.

    Ebd, 90.

  10. 10.

    Ebd., 89.

  11. 11.

    Letzteres kann auch, aber nicht ausschließlich von den originalen Film-Soundtracks ausgelöst werden.

  12. 12.

    Vgl. Bull, Michael 2006b: Soundscapes of the Car, 371.

  13. 13.

    Hier und im Folgenden Bull, Michael 2006a: Sounding Out the City, 43.

  14. 14.

    Ebd., 50.

  15. 15.

    Ebd., 75.

  16. 16.

    Ebd., 73.

  17. 17.

    Vgl. ebd., 71ff.

  18. 18.

    Ebd., 74.

  19. 19.

    Ebd., 75.

  20. 20.

    Zur Funktionsweise des Herrensignifikanten vgl. auch Bonz 2008: Subjekte des Tracks, 83.

  21. 21.

    Hier und im Folgenden Goodman, Steve 2010: Sonic Warfare, 82.

  22. 22.

    Ebd., 83.

  23. 23.

    Vgl. ebd., 81.

  24. 24.

    Hier und im Folgenden Schulze 2008: Bewegung Berührung Übertragung, 147.

  25. 25.

    Ebd.: 147f.

  26. 26.

    Vgl. Gilbert, Jeremy; Pearson, Ewan 1999: Discographies, 44f., Zitat 45.

  27. 27.

    Ebd., 46.

  28. 28.

    Ebd., Hervorhebung im Original.

  29. 29.

    Vgl. Bonz, Jochen 2008: Subjekte des Tracks, 44. Bei den folgenden Erläuterungen zu dieser Aussage Hans Nieswandts handelt es sich um eine leicht gekürzte Fassung der Seiten 44 – 47 aus Subjekte des Tracks.

  30. 30.

    Reynolds, Simon 1998: Energy Flash, 25, Übersetzung J.B.

  31. 31.

    Žižek, Slavoy 1997: Mehr-Genießen, 69.

  32. 32.

    Lacan, Jacques 1991: Das Ich, 42.

  33. 33.

    Vgl. Lévi-Strauss 1997; vgl. Foucault, Michel 1995.

  34. 34.

    So die Lacan-Biographin Élisabeth Roudinesco; Alain Badiou u. Élisabeth Roudinesco 2013: Jacques Lacan, 85.

  35. 35.

    Hier und im Folgenden Eshun, Kodwo 1999: Heller als die Sonne, 112f.

  36. 36.

    Ebd., 114.

  37. 37.

    Vgl. ebd., 217.

  38. 38.

    Ebd., 217f.

  39. 39.

    Gilbert, Jeremy; Pearson, Ewan 1999: Discographies, 67, Hervorhebung im Original; vgl. auch ebd., 64ff.

  40. 40.

    Ebd., 105. Gilbert stellt dieselbe Überlegung auch in einem lesenswerten Text über sein jugendliches Fan-Sein von The Velvet Underground in den 1980er Jahren an; vgl. Gilbert, Jeremy 1999: White Light. Die hier entfaltete poststrukturalistische Subversionslogik findet sich außerdem auch bereits – und ebenfalls lesenswert! – in Wolfgang Scherers Patti Smith-Buch, vgl. Scherer, Wolfgang 1983: Babbelogik.

  41. 41.

    Henriques, Julian 2011: Sonic Bodies, 247.

  42. 42.

    Ebd.

  43. 43.

    Vgl. hier und im Folgenden ebd., 248.

  44. 44.

    Latour, Bruno 2007: Eine neue Soziologie, 296

  45. 45.

    vgl. Latour, Bruno 1998: Wir sind nie modern gewesen, 116.

  46. 46.

    Waltz, Alexis 2012: Gabriel Ananda, 101.

  47. 47.

    Lacan, Jacques 1996: Ethik, 66.

  48. 48.

    Ebd., 66.

  49. 49.

    Ebd., 59.

  50. 50.

    Ebd., hier und im Folgenden, 67.

  51. 51.

    Nancy, Jean Luc 2010: Zum Gehör, 21.

  52. 52.

    Vgl. hier und im Folgenden ebd., 22f.

  53. 53.

    Ebd., 30f., Hervorhebung im Original.

  54. 54.

    Vgl. Deleuze, Gilles; Guattari, Félix 1992: Tausend Plateaus, 317-423.

  55. 55.

    Das Zitat stammt aus Carla Baums Rezension des Albums Films and Windows von Lawrence: „Geradlinige Beats mit deutlichen Deep-House und Ambient-Anleihen gehen Hand in Hand mit verspielten Melodien und abwechslungsreichen Klangmustern. Mal schleicht sich der sanfte, metallische Klang einer Triangel ein, während perkussive Elemente gerade dabei sind, den Track nach vorne zu treiben. Mal gesellt sich ein sattes, arhythmisches Ploppen zu einer hüpfenden Bassline. Die verschiedenen Klangelemente schichten sich dabei nicht einfach aufeinander, sondern kommen und gehen, wirken leiser und lauter, unterstützend und gegenläufig. So verschnörkelt sich das Hörerlebnis zugunsten unerwarteter Entdeckungen, die zum Zuhören einladen.“ Baum, Carla 2013: Lawrence.

  56. 56.

    Vgl. Bonz, Jochen 2008: Subjekte des Tracks, 124ff.

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© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Bonz, J. (2015). Dynamiken klanglicher Subjektivierung. Zur Veranderung des Selbst in Soundscapes der Gegenwart. In: Alltagsklänge – Einsätze einer Kulturanthropologie des Hörens. Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00889-5_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-00889-5_3

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-00888-8

  • Online ISBN: 978-3-658-00889-5

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