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Die pädagogische Teamarbeit an integrativen und inklusiven Waldorfschulen – eine Chance für die Waldorfpädagogik

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Unterrichten an Waldorfschulen
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Zusammenfassung

Als Eltern und Lehrer Anfang der 1990er Jahre im Begriff waren, ein Konzept für die neu zu gründende Integrative Waldorfschule in Emmendingen (Baden- Württemberg) zu entwickeln, wurde deutlich, dass viele Elemente aus der Waldorfpädagogik neu gedacht werden mussten. Für Klassen, in denen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden sollten, war es nötig, neben zahlreichen anderen Fragen, auch die Rolle des Klassenlehrers neu zu betrachten.

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Notes

  1. 1.

    An Waldorfschulen wird ein Großteil der Unterrichtsinhalte in so genannten Epochen zusammengefasst und unterrichtet. Diese Epochen bezeichnen einen Zeitabschnitt zwischen etwa drei und vier Wochen, in denen sich die Klasse während der Hauptunterrichtszeit am Morgen intensiv einem Thema, wie etwa der Geographie oder ein andermal der Mathematik,der Grammatik oder der Geschichte widmet.

  2. 2.

    Beispiel aus der Geschichtsepoche 7. Klasse: Der eine Teampartner schildert lebhaft, mitreißend und befeuernd den Aufbruch der Portugiesen auf dem Weg nach Indien, die Euphorie, die Gefahren und die Zweifel unterwegs. Der Teampartner beschreibt ruhig und gewissenhaft die Planung der Expedition, die Ausrüstung und den Proviant der Schiffe und schließlich das geduldige Handeln auf den neu entdeckten Märkten.

  3. 3.

    Kinderbesprechungen finden regelmäßig zu einzelnen Kindern im Gesamtkollegium statt. Hierbei wird nach einer umfangreichen und intensiven Bildgestaltung eine gemeinsame Wahrnehmung und daraus eine Fragestellung für einen Schüler erarbeitet. Die Erfahrung zeigt, dass schon dieses „Aufmerksamkeitsfeld“ eine Wirkung hat.

  4. 4.

    Die „Allgemeine Menschenkunde“ von Rudolf Steiner (1992) setzt sich unter anderem mit den Entwicklungsstufen des jungen Menschen auseinander. Hier gemeint sind aber auch die in diesen Ausführungen erläuterten Zusammenhänge des Leib-Seele-Geist-Gefüges, eine Vorstellung aus frühchristlicher Tradition, die Steiner in der „Allgemeinen Menschenkunde“ weiter ausführt.

  5. 5.

    Als ein Beispiel von vielen aus der Praxis sei hier der so genannte „Stuhlkreis“ angeführt, eine zunächst organisatorische Form (alle sitzen im Klassenzimmer im Kreis auf Stühlen oder Bänken), deren soziale Dimension im Laufe der Schuljahre ein wichtiger Faktor ist. Die gemeinsame Zugewandtheit ist hierbei anschaulich, ebenso der gegenseitige Blickkontakt und die Gleichstellung jedes Einzelnen im Kreis. In Emmendingen wird, wann immer, möglichst in dieser Unterrichtsform gearbeitet, bis in die Oberstufenklassen.

  6. 6.

    In Emmendingen mit externen Supervisoren.

  7. 7.

    Förderplangespräche: Die Eltern der Kinder mit Behinderung erhalten im Jan./Febr. einen ausführlichen Überblick über Lernfortschritte und Ziele ihres Kindes allgemein und in den einzelnen Fachunterrichten. Beteiligt ist daran das Klassenteam, die Eltern, das gesamte Klassenkollegium und Therapeuten.

  8. 8.

    In der Mathematik gibt es beispielsweise den visuell, den akustisch, den rhythmisch geprägten Typ, aber auch Mischformen.

Literatur

  • Engesser, S., & Erle, T. (2010). „Es ist normal, verschieden zu sein.“ - Die Integrative Waldorfschule Emmendingen. In: T. Maschke(Hrsg.), Auf dem Weg zu einer Schule für alle. Integrative Praxis an Waldorfschulen (S. 76 - 97). Stuttgart: Freies Geistesleben.

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Engesser, S., Erle, T. (2013). Die pädagogische Teamarbeit an integrativen und inklusiven Waldorfschulen – eine Chance für die Waldorfpädagogik. In: Barz, H. (eds) Unterrichten an Waldorfschulen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00551-1_10

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