Zusammenfassung
Wenn Paare sich entschließen, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen und mit dem Kauf einer Waschmaschine ein „richtiges“ Paar zu werden (Kaufmann 1994:82), bleiben Komplikationen selten aus. Die Entwicklung synchroner Routinen, das Erlernen der Gemeinsamkeit, intensiviert häufig die Wahrnehmung einer Fremdheit, die man vorher nicht wahrhaben wollte. Hatte man im Stadium der Verliebtheit den anderen idealisiert und ihn auch später meist nur in Ausschnitten seines Alltags erlebt, so schlägt im gemeinsamen Haushalt die Einsicht in das Anderssein des Partners mit ungefilterter Schärfe durch: Der, den man liebt, ist ein anderer als der, den man zu kennen glaubte.
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Paris, R. (2015). Haken und Schublade. In: Bude, H., Dellwing, M., Grills, S. (eds) Kleine Geheimnisse. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00487-3_3
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